Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat am Donnerstag ein Prozess gegen ein früheres mutmaßliches Mitglied und drei mutmaßliche Unterstützer der syrischen Dschihadistenmiliz Dschabhat al-Nusra begonnen. Da sich einer der Angeklagten erheblich verspätete, konnte der Prozess im Hochsicherheitsgebäude erst Stunden später starten, wie eine Gerichtssprecherin erklärte. Lediglich einer der vier Angeklagten habe nach der Verlesung der Anklage eine Aussage gemacht, die übrigen Männer hätten geschwiegen.
Bei dem mutmaßlichen Mitglied handelt es sich laut Bundesanwaltschaft um einen 30-jährigen Deutschen, der sich 2013 und 2014 als Kämpfer bei der auch als Al-Nusra-Front bekannten Gruppierung in Syrien aufgehalten haben soll. In Syrien habe sich der Hauptangeklagte an der Waffe ausbilden lassen. Danach habe er sich den Dschihadisten als Kämpfer zur Verfügung gestellt. Ende 2013 soll er mindestens einmal an Kampfhandlungen teilgenommen haben.
Bei den drei mutmaßlichen Unterstützern handelt es sich demnach um vier Bekannte des Hauptangeklagten, die auf dessen Bitte hin in Deutschland Geld sammelten. Sie überwiesen es laut Anklage in die Türkei, wo A. es in Empfang nahm und in Syrien für den Kauf von Lebensmitteln und Ausrüstung verwendet haben soll. A. wurde vor einem Jahr im Senegal gefasst und an Deutschland überstellt. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die anderen drei Angeklagten befinden sich auf freiem Fuß.
Die Al-Nusra-Front war der syrische Ableger des internationalen Terrornetzwerks Al-Kaida. Die Gruppierung ging später in einem breiteren Dschihadistenbündnis auf, das im syrischen Bürgerkrieg kämpfte. Die Organisation wird als ausländische Terrororganisation eingestuft. Das Verfahren vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht ist zunächst bis Mitte Dezember angesetzt.
Quelle: AFP