Der Umsatz mit Werbung und Cloud-Lösungen lässt die Geschäfte der US-Technologiekonzerne Google, Twitter und Microsoft blühen. Der Google-Mutterkonzern Alphabet steigerte Umsatz und Gewinn im dritten Quartal deutlich und übertraf Expertenerwartungen, Twitter musste nur wegen eines Sondereffekts einen Verlust einfahren und auch der Software- und Internetriese Microsoft legte glänzende Zahlen vor. Sie alle profitierten auch vom Schub für die Digitalisierung durch die Pandemie.
Alphabet steigerte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 65 Milliarden Dollar (56 Milliarden Euro). Der Nettogewinn betrug 18,9 Milliarden Dollar, wie die Nummer eins auf dem Online-Werbemarkt am Dienstag mitteilte.
Neben der Suchmaschine Google war die Videoplattform Youtube verantwortlich für die guten Quartalszahlen: Von Juli bis September nahm Youtube durch den Verkauf von Werbeplätzen 7,2 Milliarden Dollar ein – nach fünf Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Mit dem Cloud-Geschäft erzielte der Konzern fünf Milliarden Dollar Umsatz, 45 Prozent mehr als im Vergleichsquartal.
Die digitale Transformation und die Entwicklung hin zu hybrider Arbeit im Büro und zu Hause hielten an, weshalb die Cloud-Dienste von Alphabet “bei der Zusammenarbeit von Organisationen helfen”, erklärte Google-Chef Sundar Pichai.
Laut den Marktanalysten von eMarketer hält das kalifornische Unternehmen einen Anteil von 28,6 Prozent am weltweiten digitalen Werbemarkt, Facebook liegt demnach mit knapp 24 Prozent an zweiter Stelle. Kritiker werfen Alphabet/Google seit Jahren vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen.
Auch Twitter konnte im dritten Quartal ein starkes Geschäft mit Werbeanzeigen machen und verbuchte einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar – das ist ein Zuwachs von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allein die Werbeeinnahmen des Kurzbotschaftendienstes stiegen um 41 Prozent an, außerdem überstieg Twitter die Marke von 210 Millionen täglichen “monetisierbaren” Nutzerinnen und Nutzern.
Allerdings belief sich das Nettoergebnis auf ein Minus von 537 Millionen Dollar – das lag an der teuren Beilegung eines Rechtsstreits mit Investoren, die allein mit einer Belastung von 766 Millionen Dollar im dritten Quartal zu Buche schlug. Twitter hatte den Vergleich im September bekanntgegeben.
Investoren hatten das Unternehmen im Jahr 2016 wegen irreführender Angaben verklagt – sie beschuldigten führende Twitter-Manager, darunter Gründer Jack Dorsey und den damaligen Chef Dick Costolo, beim Verkauf eigener Twitter-Aktien 2015 nicht die volle Wahrheit über ein langsameres Wachstum der Nutzerzahlen offenbart zu haben. Die Klage wurde eingereicht, nachdem der Twitter-Aktienkurs aufgrund des schleppenden Wachstums der Nutzerzahlen zeitweise gefallen war.
Microsoft entzückte die Anleger an der Wall Street ebenfalls: Der Konzern steigerte seinen Quartalsgewinn auf satte 20,5 Milliarden Dollar, ein Plus von 48 Prozent verglichen mit dem Zeitraum von Juli bis September des vergangenen Jahres. Der Umsatz betrug 45,3 Milliarden Dollar, das war ein Anstieg um 22 Prozent.
Microsoft macht weiterhin ein gutes Geschäft mit Software, Computern und Videospielen doch auch bei dem Technologiekonzern sind es zunehmend Cloud-Dienste, die das Wachstum ankurbeln. Experten zufolge trägt dazu auch die zunehmende mobile Arbeit von Beschäftigten weltweit bei.
Quelle: AFP