Greenpeace: Jeder dritte europäische Kurzstreckenflug gut durch Bahn ersetzbar

Copyright AFP Roslan RAHMAN

Kurzstreckenflüge seien zwölfmal klimaschädlicher als Bahnfahrten, sagte Greenpeace – dabei ließe sich nach Einschätzung der Organisation rund ein Drittel der am meisten genutzten europäischen Kurzstrecken durch Zugfahrten unter sechs Stunden ersetzen. Das fand Greenpeace gemeinsam mit dem Thinktank OBC Transeuropa in einer Analyse heraus. Inländische und grenzüberschreitende Kurzstreckenflüge müssten verboten werden, wenn es eine Bahn-Alternative unter sechs Stunden gibt, forderte Greenpeace am Mittwoch.

Die Studie verglich die 150 meistgenutzten Kurzstrecken in der EU sowie die Top-250-Flüge in ganz Europa – also EU plus Schweiz, Norwegen und Großbritannien – mit bestehenden Bahnverbindungen. Das Ergebnis: Rund ein Drittel der beliebtesten europäischen Kurzstrecken ließen sich “schon heute durch eine klimaschonende Zugfahrt von unter sechs Stunden ersetzen”. Für weitere 15 Prozent gebe es direkte Nachtzugverbindungen. 

Flüge mit einer Distanz von unter 1500 Kilometern, das ist die Definition von Kurzstrecken, sind laut der Untersuchung für 25 Prozent der CO2-Emissionen aus dem EU-Flugverkehr verantwortlich. Sie seien “das Gegenteil von Klimaschutz”, kritisierte Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat. “Auf solchen Kurzstrecken darf nicht länger geflogen werden.”

Auch in Deutschland lässt sich dem Report zufolge schon jeder dritte hier startende oder landende Flug durch eine Zugfahrt von unter sechs Stunden ersetzen. Solche Flugrouten zu streichen, würde abzüglich der Emissionen des stattdessen steigenden Zugverkehrs etwa 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen, rechnete Greenpeace vor.

Quelle: AFP

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