Der angeschlagene chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat nach eigenen Angaben die Arbeiten an “mehr als zehn Bauprojekten” wieder aufgenommen. Es handle sich um Baustellen an sechs Standorten, teilte Evergrande am Sonntag mit. Der Kurs der Evergrande-Aktie legte am Montag an der Börse in Hongkong daraufhin um vier Prozent zu.
Evergrande ist mit umgerechnet rund 260 Milliarden Euro tief verschuldet. Der Konzern konnte in den vergangenen Wochen Kredite nicht zurückzahlen, die Arbeiten auf vielen Baustellen ruhten, weil Firmen und Handwerker kein Geld erhielten.
Freitag hatte Evergrande die drohende Zahlungsunfähigkeit mit einer fristgerechten Zinszahlung in Millionenhöhe zunächst abwenden können. Allerdings sind in den kommenden Wochen weitere Zahlungen fällig.
Evergrande hat nach eigenen Angaben von Ende Juni 778 Bauprojekte in 233 chinesischen Städten. Käuferinnen und Käufer von Wohnungen berichteten AFP, sie hätten auf Baustellen Informationen verlangt. Evergrande informierte am Sonntag im Messengerdienst WeChat über Fortschritte der Arbeiten bei bestimmten Projekten. Die “Garantie der Übergabe von Gebäuden” sei Kern des Unternehmens.
Die strenge staatliche Regulierung des Immobilienmarktes habe Evergrande seit Beginn des Jahres in einen “Krisenstrudel” gestürzt, erklärte der Konzern weiter. Wie Evergrande die Arbeit an hunderten Bauprojekten im ganzen Land wieder aufnehme und Wohnungen fristgerecht fertigstelle, “beeinflusst die ganze Gesellschaft”.
Quelle: AFP