Zwischen Lavaströmen eingeschlossene Hunde auf La Palma plötzlich verschwunden

Copyright AFP/Archiv Robyn Beck

Mit einer beispiellosen Rettungsaktion per Drohne sollten vier Hunde von der Kanaren-Insel La Palma gerettet werden – doch am Freitag waren die Tiere offenbar verschwunden. Bilder der abgemagerten Hunde, die nach dem Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja zwischen Lavaströmen eingeschlossen waren, hatten in den vergangenen Tagen im Netz für Furore gesorgt. Nach besorgten Aufrufen von Tierschützern hatte das spanische Drohnen-Unternehmen Aerocameras am Mittwoch eine Rettungsaktion vorbereitet.

Auf Video-Aufnahmen einer Drohne, die die betroffene Ortschaft Todoque am Donnerstag überflog, waren die Hunde jedoch nicht mehr zu sehen. Aerocameras entschied daraufhin am Freitag, den Einsatz zu beenden. Nach einer “gründlichen Inspektion der betreffenden Sperrzone”, hätten die Drohnen “keine Spur von den Tieren gefunden”, erklärte das Unternehmen auf Twitter.

Bereits am Donnerstag hatte Aerocameras mitgeteilt, es habe “Fußspuren von Menschen entdeckt, die das Gebiet betreten haben”, obwohl es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zugänglich war – Experten hatten aufgrund der glühenden Lava sowie der Asche- und Gaswolken eindringlich davon abgeraten, zu Fuß oder per Hubschrauber zu den Tieren zu gelangen.

Die Netzgemeinde rätselte derweil über das Video eines anonymen Nutzers, das in den Online-Netzwerken aufgetaucht ist: Es zeigt Luftaufnahmen des verlassenen Geländes sowie ein weißes Banner mit der Aufschrift “Sei stark, La Palma. Den Hunden geht es gut”. Unterzeichnet war die Botschaft mit “Das A-Team” – in Anlehnung an eine gleichnamige US-Fernsehserie aus den 80er Jahren.

Einige Nutzer vermuten hinter der Aktion das Werk von Tierschützern. Die Tierschutzorganisation Leales.org, die Anfang Oktober auf die eingeschlossenen Vierbeiner aufmerksam geworden war, geht eigenen Aussagen zufolge davon aus, dass die Hundebesitzer selbst die Tiere gerettet haben könnten. Die Polizei und die örtlichen Behörden äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Leales.org hatte zuvor die Versorgung der Tiere mit Wasser und Nahrung per Drohne organisiert. Sie veröffentlichte auch einen Spendenaufruf und sammelte 15.000 Euro an Spendengeldern für die Hunde ein. 

Der Vulkan Cumbre Vieja, der 15 Kilometer westlich des Flughafens liegt, war am 19. September zum ersten Mal seit 50 Jahren ausgebrochen. Riesige Lavamengen fließen seitdem in Richtung Meer und zerstörten bereits knapp 900 Hektar Land mitsamt über 2100 Gebäuden. Tausende Menschen mussten wegen der Naturkatastrophe ihre Häuser verlassen.

Quelle: AFP

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