Brian Laundrie, der Verlobte der bei einem US-Roadtrip getöteten Gabby Petito, ist ebenfalls tot. Die US-Behörden ordneten am Mittwoch in Florida gefundene menschliche Überreste dem 23-Jährigen zu, wie die Bundespolizei FBI am Donnerstag auf Twitter erklärte. Das Ergebnisse brachte demnach ein Abgleich von Zahnunterlagen. Nähere Angaben zur Todesursache machten die Ermittler zunächst nicht.
Der Fall Petito hatte die USA wochenlang in Atem gehalten und auch international für Medieninteresse gesorgt. Das Paar hatte einen Roadtrip quer durch die USA unternommen. Petito verschwand dabei spurlos. Ihre Leiche wurde schließlich nach einer fieberhaften Suche Mitte September im Nationalpark Grand Teton im Bundesstand Wyoming im Westen der USA entdeckt. Sie wurde nach Angaben der Gerichtsmedizin erwürgt.
Laundrie war Anfang September zunächst allein von der Reise nach Florida zurückgekehrt, wo er mit Petito lebte. Als Petitos Eltern ihre Tochter als vermisst meldeten, verweigerte der 23-Jährige zunächst die Aussage und verschwand schließlich. Er wurde in der Folge per Haftbefehl gesucht – allerdings zunächst nicht direkt wegen Petitos Tod, sondern wegen Kreditkartenbetrugs nach dem Tod seiner Verlobten.
Am Mittwoch teilte das FBI mit, dass in einem Naturschutzgebiet menschliche Überreste sowie persönliche Gegenstände von Laundrie gefunden worden seien. Der junge Mann lebte in der nahegelegenen Stadt North Port im Südwesten Floridas. Nach Angaben der Ermittler wurden die menschlichen Überreste in einem sumpfigen Bereich des Reservats gefunden, in dem es Alligatoren, Schlangen, Kojoten und andere Wildtiere gibt.
Petitos Tod sorgte auch deswegen für so viel Aufsehen, weil das Paar seine Erlebnisse bei dem ursprünglich für vier Monate geplanten Abenteuer in den Online-Diensten Instagram und Youtube teilte. Auf Aufnahmen waren ein lächelndes Paar und beeindruckende Landschaften zu sehen.
Allerdings gab es zwischen Petito und Laundrie während der Reise offenbar auch Streit. Bei einem Vorfall wurde im August im Bundesstaat Utah die Polizei gerufen. Auf Aufnahmen der Körperkamera eines Polizisten ist Petito zu sehen, wie sie weinend sagte, sie habe ihren Verlobten geschlagen und er habe sie gepackt.
Das Interesse an dem Fall nahm teilweise bizarre Züge an: Unzählige Internetnutzer beteiligten sich in den Onlinenetzwerken an der Suche nach Petito, in die Fahndung nach ihrem Verlobten schaltete sich dann zwischenzeitlich ein durch eine Reality-TV-Show bekannter Kopfgeldjäger ein.
Kritiker warfen die Frage auf, ob der Fall deswegen so viel Aufmerksamkeit erhält, weil Petito weiß ist. Sie verwiesen darauf, dass über das Verschwinden junger Afroamerikaner oder Latinos viel weniger berichtet wird.
Der Gerichtsmediziner, der Petitos Leichnam obduzierte, kritisierte kürzlich einen “Medienzirkus”. Leider sei Petito nur eines von vielen Todesopfern häuslicher Gewalt, sagte er. Über die meisten dieser Fälle werde deutlich weniger berichtet, und das sei “bedauerlich”.
Quelle: AFP