Staatsanwaltschaft fordert Bewährungsstrafe für Benzema in Sexvideo-Affäre

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Die Staatsanwaltschaft hat in der sogenannten Sexvideo-Affäre eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten gegen den französischen Fußballstar Karim Benzema beantragt. Zudem verlangte die Anklage am Donnerstag eine Geldstrafe von 75.000 Euro für den Nationalspieler. Für die vier Mitangeklagten des Real-Madrid-Stars forderte die Staatsanwaltschaft Freiheitsstrafen zwischen 18 Monaten auf Bewährung und vier Jahren. 

Benzema wird vorgeworfen, 2015 in die versuchte Erpressung seines damaligen Kollegen in der Nationalmannschaft, Mathieu Valbuena, verwickelt gewesen zu sein – er selbst weist das zurück. 

Während der 33-Jährige wegen Komplizenschaft bei einem Erpressungsversuch angeklagt ist, müssen sich die vier anderen Angeklagten wegen versuchter Erpressung vor Gericht verantworten. Sie sollen versucht haben, mit einem Sexvideo von Valbuena von diesem Geld zu erpressen. Das Video war ihnen durch den Datentransfer zu einem neuen Telefon in die Hände geraten. 

Benzema hatte Valbuena wegen des Videos kontaktiert. Er soll im Auftrag eines Jugendfreunds seinen Teamkollegen gedrängt haben, die Geldforderung der Erpresser zu erfüllen. Dieser Jugendfreund wiederum soll mit den Erpressern gemeinsame Sache gemacht haben. Benzema beteuerte hingegen, er habe Valbuena mit einem guten Rat lediglich einen Gefallen tun wollen.

Staatsanwältin Ségolène Marés ließ diese Argumentation nicht gelten. “Benzema ist kein barmherziger Samariter, der versucht hat zu helfen”, sagte sie. Vielmehr sei er darauf aus gewesen, “dass die Unterhändler ihr Ziel erreichen und die Erpresser an ihr Geld kommen”.

Der 33-jährige Stürmer des spanischen Top-Clubs Real Madrid war dem Prozessauftakt in Versailles am Mittwoch ferngeblieben. Seine Abwesenheit habe berufliche Gründe, sagte Benzemas Anwalt Antoine Vey. Sein Mandant war am Dienstagabend mit Real Madrid in der Champions League in Kiew gegen Schachtjor Donezk angetreten. 

Der mutmaßliche Drahtzieher des Erpressungsversuchs, Mustapha Zouaoui, bat Valbuena am Donnerstag um Verzeihung. “Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen, ich bereue es wirklich”, sagte er vor Gericht. Für Zouaoui beantragte die Staatsanwaltschaft vier Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro.

Benzema und Valbuena waren in Folge der Affäre vorerst von der Nationalmannschaft ausgeschlossen worden. Doch obwohl sich an den Vorwürfen nichts geändert hatte, nominierte Nationaltrainer Didier Deschamps im vergangenen Mai Benzema für die EM. “Jeder kann mal Fehler machen”, verteidigte Deschamps seine Entscheidung. Valbuena, der inzwischen für den griechischen Verein Olympiakos Piräus spielt, machte hingegen seit Bekanntwerden des Skandals kein Spiel mehr für die Nationalmannschaft.

Quelle: AFP

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