Viele mittelständische Betriebe in der Stahl- und Metallindustrie stehen laut dem Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) vor dem Aus. Grund dafür sei der “rasante Anstieg der Preise für Industriestrom und Erdgas”, erklärte der WSM am Mittwoch. Viele Unternehmen könnten nicht mehr kostendeckend produzieren, die Absenkung der EEG-Umlage bewirke nur eine leichte Minderung des Strompreises. Der WSM forderte eine Abschaffung der staatlichen Abgaben für die Energiewende.
“Wenn die Energiepreise nicht schnell auf ein europäisches Niveau sinken, werden wir leider Insolvenzen sehen, die vermeidbar gewesen wären, erste Fälle gibt es bereits”, erklärte der Leiter für Industrie- und Energiepolitik im WSM, Holger Ade.
Insbesondere bei größeren Unternehmen, die bereits von einem Teil der EEG-Umlage befreit seien, führe die Absenkung der Umlage nicht zu einer zusätzlichen Entlastung. Diese Unternehmen müssten mit Strompreiserhöhungen von bis zu 34 Prozent rechnen. Bei den Gaspreisen könne es zu einem Preisanstieg von 240 Prozent oder mehr kommen, warnte der WMA.
Der Verband warnte auch vor Folgen für die Autoindustrie. Die höheren Energiekosten könnten nicht mehr durch die Zulieferer abgefedert werden, erklärte der WMA. Dies werde “unweigerlich zunächst zum Aussterben der Zulieferindustrien und anschließend zu größten Herausforderungen bei den Automobilherstellern führen”.
Um die Unternehmen in der Stahl- und Metallverarbeitung zu entlasten, forderte der WSM die Abschaffung der staatlichen Abgaben für die Energiewende und eine Senkung der Energiesteuern auf EU-Mindestsätze. Auch der CO2-Preis solle kurzfristig ausgesetzt werden. So könne der Strompreis um rund sechs Cent pro Kilowattstunde abgesenkt werden.
Quelle: AFP