Nach der Übernahme des Premier-League-Klubs Newcastle United durch eine saudiarabische Investorengruppe hat der Verein seine Anhänger aufgerufen, keine arabischen Kostüme im Stadion zu tragen. Die Vereinsführung appellierte am Mittwoch an die Fans, auf “traditionelle arabische Kleidung oder im Nahen Osten übliche Kopfbedeckungen zu verzichten, wenn sie diese Kleidung normalerweise nicht tragen würden”.
Ein saudiarabisches Konsortium, das maßgeblich vom saudiarabischen Staatsfonds unter Kontrolle des Kronprinzen Mohammed bin Salman beeinflusst wird, hatte den britischen Verein kürzlich für umgerechnet rund 350 Millionen Euro übernommen. Beim ersten Heimspiel nach der Übernahme waren viele Newcastle-Fans mit arabisch anmutenden Kleidungsstücken ins Stadion gegangen.
Die neuen Eigentümer hätten sich durch das Auftretens der Fans keinesfalls “beleidigt” gefühlt, teilte der Klub nun mit. Die Geste sei ihrer Absicht nach “positiv und einladend” gewesen. Es bestehe dennoch die Möglichkeit, dass es “kulturell unangemessen” sei, sich so zu kleiden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, “dass sich andere Menschen beleidigt fühlen”.
Der Einstieg der Investorengruppe verschafft dem Traditionsverein große finanzielle Möglichkeiten. Die saudiarabische Übernahme des Klubs stößt wegen der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien aber auch auf viel Kritik. Kronprinz Bin Salman steht im Verdacht, Drahtzieher des Mordes an dem saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi im Oktober 2018 in Istanbul gewesen zu sein.
In der laufenden Saison ist Newcastle United noch sieglos und liegt auf dem vorletzten Platz. Trainer Steve Bruce verließ den Klub am Mittwoch im “gegenseitigen Einvernehmen”.
Quelle: AFP