Die chinesische Regierung erwägt ein Eingreifen in den Energiemarkt zur Entlastung der derzeit immens hohen Kohlepreise. Die Höhe der Preise entferne sich “komplett von den fundamentalen Prinzipien von Angebot und Nachfrage”, kritisierte die Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC). Die mächtige Wirtschaftsplanungsbehörde des Landes will demnach alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die Kohlepreise auf ein “vernünftiges” Niveau zu drücken.
China hängt noch immer sehr von der Kohle ab – Rund 60 Prozent des Stroms in China werden damit produziert. In den vergangenen Wochen hatte es aber immer wieder Stromausfälle gegeben und Unternehmen mussten ihre Produktion herunterfahren oder sogar stoppen. Das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal betrug auch deshalb nur 4,9 Prozent, wie die Statistikbehörde kürzlich mitgeteilt hatte.
Die Unternehmen in China arbeiten wegen der hohen weltweiten Nachfrage nach der Corona-Krise am Anschlag und brauchen viel Strom – gleichzeitig gibt es Lieferprobleme bei Kohle aus dem Ausland. Zuvor hatte die NDRC bereits mitgeteilt, dass wegen der hohen Nachfrage die Kohleförderung derzeit um knapp sechs Prozent gesteigert werde. Eigentlich will das Land bis 2060 klimaneutral werden.
Die Planungsbehörde erklärte nun, einen “Null-Toleranz-Ansatz” gegenüber dem Verbreiten von Falschinformationen sowie gegen Preisabsprachen in dem Sektor zu verfolgen. In einer separaten Mitteilung hieß es, die örtlichen Behörden müssten sicherstellen, dass die Produktion der Kohleminen am Maximum laufe.
Quelle: AFP