Der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, gibt seinen Posten zum Jahresende ab. Weidmann habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um seine Entlassung zum 31. Dezember dieses Jahres gebeten, teilte die Zentralbank am Mittwoch mit. Demnach geht Weidmann “aus persönlichen Gründen”.
Weidmann hatte die Leitung der deutschen Zentralbank im Mai 2011 übernommen. “Ich bin zur Überzeugung gelangt, dass mehr als 10 Jahre ein gutes Zeitmaß sind, um ein neues Kapitel aufzuschlagen – für die Bundesbank, aber auch für mich persönlich”, zitierte die Bank am Mittwoch aus einem Brief Weidmanns an die Beschäftigten.
Künftig werde es nun entscheidend sein, “nicht einseitig auf Deflationsrisiken zu schauen, sondern auch perspektivische Inflationsgefahren nicht aus dem Blick zu verlieren”, schrieb der studierte Volkswirt. Die Aufgaben der Bundesbank seien gewachsen, fuhr er mit Blick auf die Finanzkrise und zuletzt die Pandemie fort.
Eine stabilitätsorientierte Geldpolitik werde dauerhaft indes nur möglich sein, wenn etwa die Geldpolitik “ihr enges Mandat” achte und nicht “ins Schlepptau der Fiskalpolitik oder der Finanzmärkte” gerate, warnte der scheidende Bundesbank-Chef. “Krisenmaßnahmen mit ihrer außergewöhnlichen Flexibilität sind nur in der Notsituation, für die sie geschaffen wurden, verhältnismäßig.”
Quelle: AFP