Die Klimaerwärmung in Afrika gefährdet laut einem UN-Bericht mehr als einhundert Millionen der ärmsten Menschen des Kontinents. “Bis zum Jahr 2030 werden schätzungsweise bis zu 118 Millionen extrem arme Menschen in Afrika von Dürre, Überschwemmungen und extremer Hitze betroffen sein, wenn keine angemessenen Maßnahmen ergriffen werden”, schreibt Josefa Leonel Correia Sacko von der Afrikanischen Union (AU) im Vorwort des am Dienstag veröffentlichten Berichts.
Zwei Wochen vor dem Klimagipfel COP26 in Glasgow verweisen die Autoren in dem von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Zusammenarbeit mit der AU erstellten Bericht darauf, dass der Klimawandel bereits im vergangenen Jahr zu mehr Ernährungsunsicherheit, Armut und Vertreibung auf dem afrikanischen Kontinent beigetragen hat.
In Afrika erhitzt sich das Klima nach Angaben der Autoren derzeit schneller als im globalen Durchschnitt. Das Jahr 2020 war eines der wärmsten in der Geschichte des Kontinents. Der 30-jährige Erwärmungstrend war demnach zwischen 1991 bis 2020 größer als von 1961 bis 1990 und deutlich größer als zwischen 1931 und 1960.
Der WMO zufolge werden die wenigen Gletscher des Kontinents bereits in den 2040er Jahren verschwunden sein. Derzeit gibt es in drei Bergmassiven in Afrika Gletscher: am Mount Kenia, im Rwenzori-Gebirge in Uganda und am Kilimandscharo in Tansania.
Von den Auswirkungen betroffen sind oft vor allem Menschen in extremer Armut, die von weniger als 1,90 Dollar am Tag leben. Im Afrika südlich der Sahara könnte die Klimakrise bis 2050 zu einem zusätzlichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um bis zu drei Prozent führen, schreibt Correia Sacko.
Quelle: AFP