Der wegen Mordes an seiner besten Freundin zu lebenslanger Haft verurteilte US-Immobilienerbe Robert Durst ist seinem Anwalt zufolge schwer an Covid-19 erkrankt. Durst sei ins Krankenhaus gebracht worden und werde dort künstlich beatmet, sagte der Anwalt Dick DeGuerin laut einem am Samstag in der “Los Angeles Times” veröffentlichten Bericht. Das Strafmaß gegen den 78-jährigen Durst war am Donnerstag verkündet worden.
Dursts Gesundheitszustand sei bereits während der Strafmaßverkündung “sehr schlecht” gewesen, sagte DeGuerin der Zeitung. “Er hatte Atemprobleme und Schwierigkeiten mit der Kommunikation”, sagte der Anwalt. “Er sah schlechter aus als ich ihn je gesehen habe und ich habe mir große Sorgen um ihn gemacht.”
Durst war Mitte September in einem aufsehenerregenden Mordprozess schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen gelangten zu der Überzeugung, dass er seine beste Freundin Susan Berman im Dezember 2000 in ihrem Haus in Los Angeles mit einem Schuss in den Hinterkopf tötete. Nach Überzeugung der Ermittler wollte er damit verhindern, dass Berman von der Polizei zum Verschwinden seiner Frau Kathleen im Jahr 1982 befragt wird.
Auch im Fall seiner verschwundenen Frau steht Durst unter Verdacht. Der Immobilienerbe war im März 2015 in einem Hotelzimmer in New Orleans festgenommen worden – nur wenige Stunden vor Ausstrahlung des Finales der HBO-Fernsehdokumentation “The Jinx: The Life and Deaths of Robert Durst” (“Der Unglücksbringer: Das Leben und die Tode des Robert Durst”).
Darin hatte Durst offenbar unbeabsichtigt eine Art Mordgeständnis abgelegt. Der Multimillionär war sich offenbar nicht bewusst, dass das Mikrofon angeschaltet war, als er bei einem Toilettengang vor sich hin murmelte: “Was zum Teufel habe ich getan? Sie alle umgebracht, natürlich.” Dursts Anwälte argumentierten, die Aufnahme sei stark bearbeitet und verändert worden. Durst weist alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück.
Quelle: AFP