Regierung weist Furcht vor Gas-Engpässen im Winter zurück

Copyright AFP/Archiv Eric PIERMONT

Die Bundesregierung hat Befürchtungen vor Engpässen beim Gas im anstehenden Winter zurückgewiesen. “Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist weiter hoch”, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Mittwoch in Berlin. “Wir sehen derzeit keine Versorgungsengpässe.” Die Nachfrage auf dem Markt werde bedient. Gleichwohl werde die Situation kontinuierlich beobachtet.

Derzeit erreichen die Gaspreise in Europa immer neue Rekordhöhen. Grund dafür sind eine weltweit steigende Nachfrage sowie derzeit niedrige Lagerbestände in der EU. Europaweit sind die Lager aktuell nur zu gut 77 Prozent gefüllt, Experten zufolge wären zu dieser Jahreszeit Lagerbestände von über 90 Prozent normal.

In Deutschland liegen die Füllstände in den Gasspeichern laut Wirtschaftsministerium derzeit bei 75 Prozent. Das sei “zugegeben immer noch niedriger als in Vorjahren”, sagte die Sprecherin. Die Bestände stiegen aber langsam an. Außerdem seien mit einem Füllstand dieser Art im Winter 2015 und 2016 auch “keine Engpässe” beobachtet worden. Nicht zuletzt sei die reine Prozentzahl der Speicherfüllung nicht das einzige Indiz, die Menge in Deutschland sei insgesamt “sehr hoch”.

Zuletzt stand auch immer wieder der Vorwurf im Raum, Russland drossele absichtlich seine Lieferungen, um damit politischen Druck auszuüben. Die Gaspipeline Nord Stream 2 durchläuft derzeit noch das Zertifzierungsverfahren bei der Bundesnetzagentur, erst dann kann sie kommerziell ihren Betrieb aufnehmen.

Russland wies in der Vergangenheit stets zurück, die Lieferungen verändert zu haben; alle Verträge würden eingehalten. Energieminister Nikolai Schulnigow sagte dazu am Mittwoch, Russland könne Europa durchaus mehr Erdgas liefern – dazu müssten aber neue Verträge geschlossen werden. “Wir können über die erhöhte Nachfrage nach unserem Gas reden”, sagte er dem russischen Sender Rossija-24. Russland sei stets ein zuverlässiger Lieferant gewesen und werde das auch bleiben.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.