Großbritanniens Wirtschaft ist im August trotz zahlreicher Lieferprobleme und Arbeitskräftemangels gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu, wie das Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Grund war vor allem ein Plus bei den Dienstleistungen: “Bars, Restaurants und Festivals haben vom ersten kompletten Monat ohne Covid-19-Beschränkungen in England profitiert.” Die Einschränkungen waren am 19. Juli aufgehoben worden, unter anderem die Maskenpflicht in Restaurants und Geschäften.
Dennoch liege das BIP weiterhin um 0,8 Prozent unter der Wirtschaftsleistung vor der Corona-Krise, teilte das Statistikamt weiter mit. Es korrigierte seine Angaben für Juli zugleich leicht nach unten – das BIP schrumpfte demnach um 0,1 Prozent statt um 0,1 Prozent zu wachsen. Grund für die Korrektur war unter anderem eine schwächere Automobilproduktion wegen der Chipkrise.
Im August machten sich wie schon im Juli auch Lieferengpässe auf dem Bau bemerkbar; die Branchenleistung schrumpfte.
Großbritanniens Wirtschaft war im zweiten Quartal von April bis Ende Juni um 5,5 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Im dritten Quartal – für das noch keine Zahlen vorliegen – hatten sich Fachkräftemangel und Lieferengpässe verschärft. Fehlende Lkw-Fahrer etwa führten zu leeren Supermarktregalen und langen Schlangen an den Tankstellen.
Quelle: AFP