Die Pläne deutscher Unternehmen bei der künftigen Ausgestaltung von Homeoffice-Regelungen fallen einer aktuellen Umfrage zufolge sehr unterschiedlich aus. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Montag erklärte, wollen rund zwei Drittel der Unternehmen Homeoffice künftig im selben Umfang ermöglichen wie vor der Corona-Pandemie. Jeder zehnte Betrieb plant hingegen weniger Homeoffice, ein Fünftel der Unternehmen möchte mehr Flexibilität ermöglichen.
“Der Anteil der Betriebe, die die Homeoffice-Option ausbauen wollen, ist bei den Großbetrieben mit über 250 Mitarbeitenden sehr viel höher als bei kleinen und mittleren Betrieben”, erklärte IAB-Forscher Christian Kagerl. Von den Betrieben mit mehr als 250 Angestellten planten demnach etwa 65 Prozent eine Erweiterung ihrer Homeoffice-Regelungen. Bei Betrieben mit 50 bis 249 Mitarbeitenden waren es gut 30 Prozent, bei Firmen mit weniger als 50 Angestellten waren es lediglich knapp 20 Prozent.
Die Pläne der Unternehmen mit Blick auf Homeoffice seien dabei im vergangenen Jahr weitgehend konstant geblieben, erklärte das IAB weiter. Bereits im Oktober 2020 waren die Unternehmen zu den Gründen für eine mögliche Erweiterung oder Einschränkung ihres Homeoffice-Angebots befragt worden. Das Ergebnis: Unternehmen, die mehr Homeoffice anbieten wollen, versuchten die Flexibilität ihrer Mitarbeiter und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. “Beides geht häufig mit der Erwartung einher, sich damit als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren”, erklärte IAB-Forscherin Laura Pohlan.
Gründe für eine Einschränkung des Homeoffice-Angebots waren laut der Umfrage bei zwei Dritteln der Unternehmen nicht für die Heimarbeit geeignete Tätigkeiten ihrer Mitarbeiter. Für gut die Hälfte der Betriebe war ein weiterer Hinderungsgrund die erschwerte Zusammenarbeit der Belegschaft. Knapp 40 Prozent der Unternehmen gaben außerdem an, dass eine Ausweitung des Homeoffice der Unternehmenskultur entgegenstehe.
Im Rahmen der IAB-Umfrage werden monatlich zwischen 1500 und 2000 Betriebe zu ihrem Umgang mit der Corona-Pandemie befragt. Die aktuelle Umfrage fand zwischen dem 5. und dem 20. Juli statt.
Quelle: AFP