Eingeschweißte Gurken und in Plastik gehüllte Paprika sind in Frankreich bald verboten. Etwa 30 Obst- und Gemüsesorten seien von dem Verpackungsverbot betroffen, teilte die französische Regierung am Montag mit. “Eine Milliarde Plastikverpackungen” können demnach eingespart werden. Je empfindlicher die Sorten, desto länger haben die Anbieter Zeit für die Umstellung. Das Dekret soll am Dienstag veröffentlicht werden.
Als erstes müssen unter anderem Lauch, Zucchini, Auberginen, Paprika, Möhren und Blumenkohl die Plastikhüllen fallen lassen. In der Obstabteilung sollen zunächst etwa Äpfel, Birnen und Orangen ohne Plastik auskommen. Leichter verderbliche Ware wie manche Tomatensorten, grüne Bohnen oder Weintrauben dürfen noch bis Mitte 2023 in Plastik eingepackt werden. Am längsten gilt die Ausnahme für empfindliche Sprossen und Beeren, die erst von Mitte 2026 an plastikfrei verpackt werden müssen.
Nach Angaben der Regierung werden derzeit etwa 37 Prozent der Früchte und Gemüse eingepackt verkauft. Auf den traditionellen Wochenmärkten in Frankreich gibt es den Großteil der Waren nach wie vor unverpackt. In Großstädten finden sich inzwischen auch einige Unverpackt-Läden, wo Kunden eigene Behälter mitbringen können. Das Verbot der Plastikverpackungen für Obst und Gemüse war bereits im Anti-Verschwendungs-Gesetz vom Januar 2020 vorgesehen. Die ersten sechs Monate nach der Frist dürfen Händler noch ihre Verpackungsbestände abbauen.
Plastikverpackungen für Lebensmittel machen den größten Anteil der weltweiten Plastikproduktion aus. In Frankreich sind dies nach einem Bericht der Heinrich-Böll-Stiftung knapp 45,5 Prozent des landesweiten Plastikverbrauchs.
Quelle: AFP