DKV-Report: Deutsche sind träge wie seit Jahren nicht

Copyright AFP/Archiv Bernd Lauter

Die Deutschen sind einer Studie zufolge so träge wie seit Jahren nicht. Mit durchschnittlich 8,5 Stunden pro Tag sitzen die Menschen eine Stunde länger als noch im Jahr 2018, wie aus einem am Montag veröffentlichten Report der Deutschen Krankenversicherung (DKV) und der Sporthochschule Köln hervorgeht. 

Vor allem junge Erwachsene sitzen demnach mittlerweile rund 10,5 Stunden pro Werktag – zumeist während der Arbeit oder am Computer. 2018 hockten sie im Schnitt noch acht Stunden und 41 Minuten auf Stuhl oder Sofa.

Doch nicht nur in puncto Aktivität hat die Corona-Pandemie Spuren hinterlassen, auch der Umgang mit dem Stress der Deutschen hat gelitten. Rund 60 Prozent der Befragten fühlen sich gestresst beziehungsweise finden keine wirksamen Ausgleichsstrategien. Nur noch 40 Prozent gelingt der Stressabbau – vor drei Jahren waren dies noch 57 Prozent. 

Zum sechsten Mal wurde für den DKV-Report das Gesundheits- und Bewegungsverhalten der Deutschen untersucht. Befragt wurden zwischen Ende März und Anfang Mai insgesamt 2800 Menschen zu körperlicher Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stressempfinden. Nur elf Prozent der Befragten erreichen danach die Norm für ein gesundes Leben. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Befragungsreihe im Jahr 2010.

Beim Vergleich der Bundesländer ist Sachsen Spitzenreiter in puncto gesunder Lebensstil. Dort erreichen 18 Prozent der Befragten und damit fast jeder Fünfte alle Normen. Das Schlusslicht bildet Nordrhein-Westfalen mit sieben Prozent, das damit weit unter dem Bundesdurchschnitt von elf Prozent liegt.

In Berlin und Brandenburg leben indes die meisten körperlich aktiven Bürger. Insgesamt erreichen 76 Prozent der Berliner und 74 Prozent der Brandenburger die Aktivitätsbenchmark zur ausdauerorientierten Bewegung. Brandenburger sitzen neben den Hessen aber zugleich am meisten – jeweils neun Stunden und neun beziehungsweise drei Minuten.

Mit Blick auf den Speiseplan zeigt sich eine deutliche Lücke zwischen Süddeutschland und dem Rest des Landes. Während in Sachsen-Anhalt 57 Prozent der Befragten angeben, auf gesunde Lebensmittel zu achten, bildet Baden-Württemberg mit 40 Prozent das Schlusslicht. Auch die Bayern schaffen mit 42 Prozent den Ausgleich nicht.

Bereits vergangene Woche hatte die DKV Gesundheitsdaten zu den Menschen in mehreren deutschen Städten veröffentlicht.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.