TUI will mit Hilfe von Kapitalerhöhung staatliche Kredite zurückzahlen

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Der Reiseanbieter TUI will mittels einer Kapitalerhöhung über eine Milliarde Euro aufnehmen um staatliche Corona-Kredite zurückzuzahlen. “Nach Transformation und Umbau von Geschäftsfeldern und dem Neustart des Tourismus in den letzten Monaten liegt unser Fokus jetzt auf Refinanzierung und Reduzierung der Inanspruchnahme der Staatskredite”, erklärte  TUI-Vorstandschef Fritz Joussen am Mittwoch. “Wir wollen, wir können und werden zu wirtschaftlicher Stärke zurückfinden”.

TUI plant nach eigenen Angaben, insgesamt rund 5,23 Millionen neue Aktien auszugeben. Der größte Anteilseigner von TUI, Unifirm Limited, habe sich bereits verpflichtet, alle auf dessen Beteiligung von 32 Prozent entfallenden Bezugsrechte auszuüben. Insgesamt rechnet der Reisekonzern mit einem Nettoerlös von knapp 1,1 Milliarden Euro. Die derzeitige Inanspruchnahme von Krediten der Förderbank KfW reduziere sich somit um 375 Millionen Euro auf null.

TUI, der weltweit größte Anbieter von Pauschalreisen, litt besonders schwer unter den Folgen der Corona-Pandemie und verzeichnete einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2019/2020. Die deutsche Regierung unterstützte den Konzern mit drei Krediten in einer Gesamthöhe von 4,3 Milliarden Euro. 

2020 kündigte TUI daraufhin Restrukturierungsmaßnahmen an. Dazu gehört auch die Entlassung von weltweit 8000 Angestellten und der Verkauf von 20 Prozent der Maschinen der TUI-Flugzeugflotte.

“Mit der Kapitalerhöhung kommen wir unserem Ziel, die staatlichen Kredite zügig zurückzuführen, einen großen Schritt näher”, erklärte Joussen weiter. “Die verbesserte Kapitalstruktur schafft ein solides Fundament und ermöglicht uns die Chancen aus der Erholung der Branche noch besser zu nutzen”.

Zuletzt verzeichnete TUI einen deutlichen Zuwachs bei den Reisebuchungen: Im Juli und August verreisten 2,6 Millionen Menschen mit TUI, das waren doppelt so viele wie in den Vorjahresmonaten. Für das Winterprogramm 2021/22 lagen die Buchungen zuletzt bei 54 Prozent des Vorkrisenniveaus der Saison 2018/19.

Quelle: AFP

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