Nach einem Rekordstand im Vormonat sind in der deutschen Industrie im August wieder deutlich weniger Aufträge eingegangen. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, lag der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe nach vorläufigen Angaben um 7,7 Prozent niedriger als im Juli. Vor allem in der Automobilindustrie und in der Metallbranche klagen die Hersteller demnach über Lieferengpässe bei Vorprodukten.
Im Juli hatte der Auftragseingang nach Angaben des Bundesamtes den höchsten Stand seit dem Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991 erreicht – unter anderem auch durch Großaufträge im Schiffsbau. Für den August ergab sich ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen nun ein Rückgang bei den Auftragseingängen von 5,1 Prozent.
Bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen lag das Minus im August laut Bundesamt bei 12,0 Prozent. Im Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung betrug der Rückgang bei den Auftragseingängen 9,6 Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium verwies am Mittwoch darauf, dass die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe insgesamt immer noch auf hohem Niveau lägen. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Krise in Deutschland, war der Auftragseingang im August 8,5 Prozent höher. Gegenüber dem von der Pandemie beeinflussten Vorjahresmonat August 2020 betrug das Plus 11,7 Prozent.
Quelle: AFP