Der Deutsche Lehrerverband pocht kurz vor der Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstag in Potsdam auf bundeseinheitliche Corona-Vorgaben an den Schulen. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger forderte von den Kultusministern “eine wöchentliche genaue bundesweite Aufstellung von Infektions- und Quarantänezahlen an deutschen Schulen”. Dies sei bereits versprochen worden, sagte Meidinger am Dienstag der Düsseldorfer “Rheinischen Post”.
Außerdem verlangen die Lehrer, dass sich die KMK auf einheitliche Kriterien für Tests, Maskenpflicht und die eventuell notwendige Einhaltung des Mindestabstands bei explodierenden Inzidenzen einigt. “Das größte Ärgernis für uns als Lehrerverband ist die Tatsache, dass bei den Corona-Maßnahmen derzeit wieder ein Rückfall in die wildeste Kleinstaaterei stattgefunden hat”, kritisierte Meidinger. “Von einheitlichen Vorgaben, einheitlichen Kriterien beziehungsweise einer gemeinsamen Orientierung an Kenndaten kann aktuell keine Rede sein.”
“Manche Bundesländer schaffen die Maskenpflicht komplett ab, andere nur an den Grundschulen, wieder andere warten noch ab”, beklagte der Verbandspräsident weiter. “Einige Bundesländer testen zweimal die Woche, andere dreimal, die einen verwenden Antigen-Schnelltests, die anderen PCR-Pooltestungen, wieder andere wie Thüringen schaffen neben der Maskenpflicht auch gleich die Testungen komplett ab, wodurch die Schulen in Thüringen zur Durchseuchung freigegeben werden”, so Meidinger.
Das Beispiel Thüringen zeige, dass beispielsweise die Beschlüsse der KMK vom April zu regelmäßigen Testungen “nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen”. Außerdem müsse die Kultusministerkonferenz ein eindeutiges Signal an die Schulträger schicken, dass diese endlich die Förderprogramme für Raumluftfilteranlagen vollständig abriefen, forderte Meidinger.
Quelle: AFP