Die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher hat sich erneut eingetrübt. Das Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) verschlechterte sich im Oktober bereits den dritten Monat in Folge, wie der HDE am Montag mitteilte. Allerdings sank der Index nur geringfügig auf 98,01 Punkte nach 98,29 Zählern im Vormonat. Die negative Entwicklung der Verbraucherstimmung habe an Dynamik verloren, erklärte der HDE.
Das monatliche Konsumbarometer des Verbands basiert auf einer Umfrage unter rund 16.000 Menschen zu ihrer Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
Die Anschaffungsneigung war in den vergangenen Monaten teils stark zurückgegangen. Dieser Abwärtstrend habe sich nun nicht weiter fortgesetzt, erklärte der Handelsverband. Die Sparneigung verharrte im Oktober auf dem Stand der Vormonate.
Zugleich blicken die Verbraucher nach HDE-Angaben pessimistisch auf die konjunkturelle Entwicklung und senken deshalb erneut ihre Erwartungen. Mit einem gesamtwirtschaftlichen Aufschwung werde nicht gerechnet. Auch die Einkommenserwartungen gingen etwas zurück.
Dass sich die Verbraucherstimmung insgesamt erneut eintrübt, sei “vor allem in den gestiegenen Preiserwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher begründet”, erläuterte der HDE. “Insbesondere das weiterhin hohe Niveau der Inflationsrate scheint sich auf die Preiserwartungen auszuwirken und die Stimmung zu dämpfen.”
Die Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen hatte zuletzt den höchsten Stand seit 1993 erreicht. Grund für den deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr sind allerdings auch Sondereffekte im Zuge der Corona-Krise.
Die weitere Entwicklung der Pandemie bleibe nun in den nächsten Monaten der “zentrale Impulsgeber für die Verbraucherstimmung”, führte der HDE weiter aus. Zudem nähmen die Verbraucherinnen und Verbraucher kurz nach der Bundestagswahl eine eher abwartende Haltung ein. Somit werde auch der Start einer neuen Bundesregierung Einfluss auf die Stimmung haben.
Aktuell lasse sich insgesamt keine klare Entwicklungsrichtung für den privaten Konsum feststellen. Große Ausschläge nach oben oder unten seien daher erst einmal nicht zu erwarten, erklärte der HDE.
Quelle: AFP