Knapp zwei Wochen nach dem Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja hat sich auf der Kanareninsel La Palma ein neuer Lavastrom gebildet. Nach Angaben des Spanischen Instituts für Geologie und Bergbau (IGME) bahnt sich die seit Freitagmorgen mit hohem Druck aus einem Hang des Vulkans fließende Lava durch die verkohlte Landschaft einen neuen Weg nach unten.
Wie der Präsident der kanarischen Regionalregierung, Ángel Víctor Torres, erklärte, sind seit dem Beginn des Ausbruchs am 19. September bereits 80 Millionen Kubikmeter Lava freigesetzt worden. In der Nacht zum Mittwoch war erstmals Lava ins Meer glossen. Sie hat dort eine mehr als 20 Hektar große Landzunge gebildet, die nach wie vor wächst. Dabei entstehen große Mengen an Rauch und giftigen Gasen, weshalb ein Sicherheitsbereich von 3,5 Kilometern eingerichtet wurde.
Bei dem Ausbruch gab es weder Verletzte noch Tote. Allerdings mussten 6000 der insgesamt 85.000 Einwohner der Insel in Sicherheit gebracht werden. Zudem wurde der Flugverkehr zeitweise ausgesetzt sowie hunderte Gebäude und hunderte Hektar Bananenplantagen durch die Lava zerstört. Am Sonntag will der spanische Regierungschef Pedro Sánchez, der La Palma seit Beginn des Ausbruchs bereits zwei Mal besucht hat, erneut auf die Insel reisen.
Zuletzt war der Vulkan in den Jahren 1971 und 1949 ausgebrochen. Bei diesen Ausbrüchen kamen insgesamt drei Menschen ums Leben. Zwei von ihnen starben, nachdem sie gesundheitsschädliche Gase eingeatmet hatten.
Quelle: AFP