Die Gewalt gegen Polizisten hat während der Corona-Pandemie zugenommen. 2020 verzeichneten die Behörden 38.960 Gewalttaten gegen Polizeibeamte, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in einem sogenannten Bundeslagebild mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 325 weniger gewesen. 84.831 Beamte waren 2020 betroffen, ein Anstieg um fast sechs Prozent.
Fall- und Opferzahlen erreichten damit laut BKA neue Höchstwerte. Der negative Trend habe sich 2020 fortgesetzt. Seit 2012 sei ein Anstieg der Gewalttaten um 20 Prozent zu verzeichnen. In dem Zeitraum stieg die Zahl der Opfer um 42 Prozent.
Diese Entwicklungen verdeutlichten eine zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber der Polizei in der Bevölkerung und eine sinkende Wertschätzung der Einsatzkräfte, teilte das BKA mit. Obwohl es wegen der Corona-Pandemie weniger Einsätze bei Großveranstaltungen gegeben habe, habe die körperliche Gewalt gegen die Polizei zugenommen.
Bei 63 versuchten und vollendeten Mord- und Totschlagsdelikten seien 114 Polizeibeamte Opfer geworden. 2019 gab es 79 Opfer. Bis auf einen Fall blieben die Taten im vergangenen Jahr beim Versuch. Auch die Opferzahl bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung stieg an – im Vergleich zu 2019 um 20,6 Prozent.
Zudem gab es 2020 fast zwölf Prozent mehr Opfer von tätlichen Angriffen. Wie im vergangenen Jahr gab es die meisten Opfer im Zusammenhang mit Widerständen gegen die Polizei. In diesem Bereich gab es 44.213 Betroffene.
Quelle: AFP