Die Wege zum nächsten Apothekennotdienst sind nach einer Untersuchung des ADAC oft zu weit. Jede fünfte Strecke zwischen Heimatadresse und Apotheke (21 Prozent) war in einer Stichprobe länger als 20 Kilometer, wie der Automobilklub am Donnerstag in München mitteilte. In 3,2 Prozent der Fälle war die Apotheke mehr als 30 Kilometer entfernt und in einem Fall sogar mehr als 40 Kilometer. Nur gut acht Prozent der Wege waren kürzer als fünf Kilometer.
Maximal 15 Kilometer sollte für die Bundesbürger die nächstgelegene Notdienstapotheke entfernt sein, so die Einschätzung deutscher Verwaltungsgerichte in der Vergangenheit. Im Schnitt mussten die ADAC-Prüfer Distanzen von über 14 Kilometern zurücklegen, bis sie das benötigte Medikament erhielten. Doch vor allem in strukturschwachen Regionen ist die Versorgung mit Notdienstapotheken demnach zum Teil mehr als dürftig.
Entfernungen von 20 Kilometer oder mehr müssen Menschen vor allem in ländlichen Gegenden von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zurücklegen. Hier lag die durchschnittliche Distanz bei 19,4 beziehungsweise 19,6 Kilometern. Die längste Fahrt zur Notapotheke wurde den Einwohnern der Gemeinde Gager in Mecklenburg-Vorpommern an einem der Erhebungstage zugemutet – 40,4 Kilometer nur für die Anfahrt.
Rheinland-Pfalz und Bayern schnitten im Ländervergleich am besten ab. In Rheinland-Pfalz betrug die durchschnittliche Entfernung 11,8 Kilometer, in Bayern 11,9 und in Baden-Württemberg 12,4 Kilometer. Für die Erhebung nutzte der Automobilklub den offiziellen Notdienstfinder www.aponet.de.
Quelle: AFP