Fast sechs Millionen über 65-Jährige in Deutschland leben allein. Die Zahl der Menschen dieser Altersgruppe in Einpersonenhaushalten stieg binnen 20 Jahren um 17 Prozent von 5,1 auf 5,9 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das war rund jeder Dritte der über 65-Jährigen. 96 Prozent der Gruppe lebten im eigenen Zuhause, vier Prozent in Heimen.
Hauptgrund dafür, dass mit zunehmenden Alter der Anteil der Alleinlebenden steigt, ist laut den Statistikern der Tod des Partners oder der Partnerin. Von den über 85-Jährigen lebten 58 Prozent allein. Gaben in der Altersgruppe der über 65-Jährigen noch 62 Prozent an, mit einem Partner in einem Haushalt zu leben, waren es bei den über 85-Jährigen nur noch 34 Prozent.
Insgesamt lag der Anteil der über 65-Jährigen an der deutschen Gesamtbevölkerung bei 22 Prozent. 18,3 Millionen Menschen gehörten dieser Altersgruppe an. Sie wurde in den vergangenen Jahren größer: 2011 waren noch 16,6 Millionen Menschen über 65 Jahre alt, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung entsprach 20,7 Prozent.
Ein Zusammenleben mit Jüngeren ist für Ältere eher die Ausnahme. Nur in sechs Prozent der Haushalte lebten über 65-Jährige mit Jüngeren zusammen. Wegen der Alterung der Bevölkerung stieg die Zahl der reinen 65plus-Haushalte. Zuletzt lebten in fast jedem dritten Haushalt in Deutschland ältere Menschen. Der Anteil stieg von 28 Prozent im Jahr 2000 auf 31 Prozent im Jahr 2020.
82 Prozent der über 85-Jährigen lebten im eigenen Zuhause. Dennoch war mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen über 80 Jahre alt. Bei den über 90-Jährigen waren zum Jahresende 2019 drei von vier auf Hilfe angewiesen. 55 Prozent aller Pflegebedürftigen waren mindestens 80 Jahre alt – das betraf 2,3 Millionen Menschen. 74 Prozent der Pflegebedürftigen ab 80 Jahren wurden aber im eigenen Zuhause versorgt.
Quelle: AFP