Während der Corona-Pandemie haben sich deutlich mehr Menschen gegen Grippe impfen lassen als in den Vorjahren. Fast jeder Zweite in der Risikogruppe ab 60 Jahren ließ sich von September 2020 bis Ende März diesen Jahres gegen Influenza impfen – insgesamt 46,5 Prozent und damit zehn Prozentpunkte mehr als in der vorhergehenden Grippesaison, wie eine am Montag in Hamburg veröffentlichte Auswertung der Techniker Krankenkasse zeigt.
Insgesamt ließ sich fast jeder fünfte TK-Versicherte (18 Prozent) während der Pandemie gegen Grippe impfen. In der Saison 2019/2020 war es im gleichen Zeitraum nur jeder Achte (zwölf Prozent). Den größten Sprung gab es bei den 60- bis 69-Jährigen. In dieser Gruppe ließen sich im vergangenen Herbst und Winter 39 Prozent der Versicherten impfen – im Vergleich zu 27 Prozent in der vorherigen Grippesaison.
Anders als bei der Corona-Impfung haben die östlichen Bundesländer den Daten zufolge die höchsten Impfquoten beim Grippeschutz. Spitzenreiter sind Sachsen-Anhalt (39 Prozent), Thüringen (31 Prozent) und Brandenburg (29 Prozent). Schlusslicht ist Bayern mit zwölf Prozent. Bei den Geschlechtern gibt es keine großen Unterschiede.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie Menschen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal. Um rechtzeitig geschützt zu sein, empfiehlt die Stiko, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Dabei kann auch gleichzeitig gegen Grippe und Corona geimpft werden.
Quelle: AFP