US-Präsident Joe Biden erhält wenige Tage nach der Zulassung von Corona-Auffrischungsimpfungen seine dritte Dosis. Der 78-Jährige werde sich noch im Laufe des Tages eine Booster-Impfung verabreichen lassen, teilte das Weiße Haus am Montag mit. Der Präsident, der im Dezember und Januar seine ersten beiden Impfdosen erhalten hatte, werde sich auch zu der gestarteten Kampagne für Auffrischungsimpfungen äußern.
Die US-Gesundheits- und Arzneimittelbehörden hatte in der vergangenen Woche grünes Licht für Drittimpfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer gegeben. Anspruch auf die Drittimpfung haben fortan Menschen ab 65 Jahren, Menschen mit erhöhtem Risiko für eine schwere Erkrankung und Beschäftigte in Berufen mit hohem Ansteckungsrisiko, etwa Ärzte, Krankenpfleger und Lehrer. Möglich ist die Auffrischung sechs Monate nach der zweiten Impfdosis.
Das Thema hatte allerdings für Streit innerhalb der US-Arzneimittelbehörde FDA und der Gesundheitsbehörde CDC gesorgt. Umkämpft war insbesondere die Frage, ob Angehörige von Berufsgruppen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko Anspruch auf eine Drittimpfung bekommen sollten oder nicht. So stimmte ein CDC-Expertengremium dagegen. Behördenchefin Rochelle Walensky setzte sich aber über die Empfehlung des Gremiums hinweg und weitete damit den Kreis der potenziellen Empfänger deutlich aus.
Die Frage einer Auffrischungsimpfung ist grundsätzlich umstritten. Befürworter argumentieren, eine zusätzliche Impfdosis erhöhe den Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Dies gelte insbesondere in Anbetracht der Ausbreitung der Delta-Variante und einer über die Zeit nachlassenden Immunität.
Gegner einer Auffrischungsimpfung erklären dagegen, zwei Impfdosen würden bereits ausreichenden Schutz bieten, insbesondere vor schweren und tödlichen Krankheitsverläufen. Sie sind der Auffassung, der Schwerpunkt müsse darauf liegen, nicht geimpfte Menschen zu impfen – in den USA, aber auch in Entwicklungsländern, wo ein Mangel an Impfstoffen herrscht.
Quelle: AFP