Nach dem verschwundenen Verlobten der unter ungeklärten Umständen getöteten Gabby Petito aus den USA wird jetzt mit Haftbefehl gefahndet. Die Behörden im Bundesstaat Wyoming erließen am Donnerstag Haftbefehl gegen den 23-jährigen Brian Laundrie wegen mutmaßlichen Kreditkartenbetrugs.
Der Haftbefehl erlaube den Behörden Laundries Festnahme, während die Bundespolizei FBI und andere Ermittler im ganzen Land “weiterhin die Fakten und Umstände des Tötungsverbrechens an Frau Petito untersuchen”, erklärte FBI-Ermittler Michael Schneider am Donnerstag (Ortszeit).
Die Polizei sucht bereits seit Tagen unter Hochdruck nach Laundrie. Bislang gilt er offiziell nur als “Person von Interesse”, nicht als Verdächtiger. Die Suche konzentriert sich auf ein Sumpfgebiet in Florida, in dem der 23-Jährige angeblich wandern wollte.
Das FBI bat am Donnerstag erneut um Hinweise aus der Bevölkerung zu Laundries Aufenthaltsort. Zudem sollten alle Urlauber sich melden, die Ende August den Spread Creek-Campingplatz in Wyoming besucht haben. “Kein Fitzelchen an Information ist zu klein oder zu unbedeutend, um es zu melden”, sagte FBI-Agent Schneider.
Am Sonntag war in einem Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming die Leiche der 22-jährigen Videobloggerin Petito gefunden worden. Laut Gerichtsmedizin wurde Petito Opfer eines Tötungsdelikts.
Der Fall bewegt die USA seit Wochen und hat auch international für Schlagzeilen gesorgt. Petito und Laundrie, die gemeinsam in North Port in Florida lebten, waren im Juli mit einem zum Wohnmobil umgebauten Lieferwagen zu einer Reise quer durch die USA aufgebrochen. Ihre Erlebnisse bei dem für vier Monate geplanten Abenteuer teilten sie in den Online-Diensten Instagram und Youtube, auf Aufnahmen waren ein lächelndes Paar und beeindruckende Landschaften zu sehen.
Laundrie kehrte laut Polizei am 1. September mit dem Fahrzeug seiner Freundin nach North Port zurück – ohne Petito. Deren Familie meldete die 22-Jährige schließlich am 11. September als vermisst. Der 23-Jährige verweigerte nach seiner Rückkehr nach Florida zunächst die Aussage und verschwand vergangene Woche schließlich.
Quelle: AFP