Die Zahl der betreuten Kinder unter drei Jahren ist in Deutschland erstmals seit 15 Jahren gesunken. Zum Stichtag 1. März 2021 wurden 2,3 Prozent weniger Kinder in Kindertageseinrichtungen oder von Tagesmüttern und -vätern betreut als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Dem Statistikamt führt dies neben der Bevölkerungsentwicklung unter anderem auch darauf zurück, dass wegen der Corona-Pandemie vermutlich neue Betreuungsverträge teilweise nicht abgeschlossen wurden, weil beispielsweise die Eingewöhnung in Kitas nur eingeschränkt möglich war. Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen lag deutschlandweit bei 34,4 Prozent und damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
Die Betreuungsquote der Kinder zwischen drei und unter sechs Jahren verringerte sich ebenfalls um 0,6 Prozentpunkte auf 91,9 Prozent. Insgesamt stieg aber die Zahl der betreuten Kinder in dieser Altersgruppe um 1,1 Prozent auf 2,2 Millionen.
Bundesweit wurden zum Stichtag 1. März rund 3,9 Millionen Kinder unter 14 Jahren in Kitas oder einer Tagespflege betreut. Nach wie vor gibt es ein Ost-West-Gefälle. Während in Ostdeutschland mit 52,3 Prozent durchschnittlich mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren in einer Tagesbetreuung ist, ist es im Westen mit 30,6 Prozent nur knapp ein Drittel. Bei den Drei- bis unter Sechsjährigen ist dieser Unterschied geringer – im Osten sind es 94,0 Prozent, im Westen 91,4 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten in der Kindertagesbetreuung stieg gegenüber dem Vorjahr um 23.435 oder 3,2 Prozent auf insgesamt 751.159. Davon arbeiten 708.136 Menschen als pädagogisches, Leitungs- und Verwaltungspersonal in Kindertageseinrichtungen und 43.023 als Tagesmütter oder -väter.
Der Männeranteil verdoppelte sich damit seit 2011 nahezu – auf nunmehr 7,4 Prozent. Die Zahl der männlichen Beschäftigten hat sich seitdem mehr als verdreifacht. Zum 1. März waren 55.455 Männer im pädagogischen, Leitungs- und Verwaltungsbereich in einer Tageseinrichtung beschäftigt oder als Tagesväter aktiv.
Im Ländervergleich war der Anteil der männlichen Beschäftigten in Berlin und Hamburg am höchsten. In Sachsen-Anhalt wiederum verfünffacht sich die Zahl der männlichen Beschäftigten nahezu.
Quelle: AFP