Tarifverhandlungen mit öffentlichen Banken spitzen sich zu

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In den Tarifverhandlungen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit dem Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB) verschärft sich der Ton. Die zweite Verhandlungsrunde sei am Mittwochabend ergebnislos zu Ende gegangen, erklärte Verdi am Donnerstag und sprach von einer “offenen Provokation gegenüber den Beschäftigten”. Es sei damit zu rechnen, “dass wir nun sehr zeitnah zu ersten Warnstreiks aufrufen werden”, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Im Vorfeld der zweiten Tarifrunde habe sich die Arbeitgeberseite offen für die Anliegen der Belegschaft gezeigt, erklärte Duscheck. “Was sie uns dann auf den Verhandlungstisch gelegt haben, ist das glatte Gegenteil.” 

Laut Verdi hatte die Arbeitgeberseite eine Abschaffung der Gehaltsaufstiege per Berufserfahrung und Einschnitte bei den Einkommen der Bankbeschäftigten gefordert, die sich laut Berechnungen der Gewerkschaft auf bis zu 900 Euro im Monat beliefen. Verdi forderte hingegen eine Gehaltserhöhung um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem forderte die Gewerkschaft eine soziale Komponente über 150 Euro sowie ein Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit. 60 Prozent der Arbeitszeit sollte außerdem mobil gearbeitet werden dürfen.

Der VÖB erklärte am Donnerstag, Arbeitgeber und Gewerkschaften strebten als Ergebnis der laufenden Tarifrunde eine Reform des “veralteten Tarifvertrags” an. Zentral sei dabei die Neugestaltung des Entgeltsystems. “In der zweiten Runde der Verhandlungen bekräftigten beide Seiten den gemeinsamen Gestaltungswillen und die Notwendigkeit der Reform”, erklärte der VÖB. Die Arbeitgeberseite habe eine Einmalzahlung vorgeschlagen, “um die Beschäftigten vor den Folgen einer längeren Tarifrunde zu schützen”.

Die Verhandlungen mit den privaten Banken finden getrennt statt – hier soll die nächste Verhandlungsrunde am Freitag stattfinden. Die dritte Verhandlungsrunde mit den öffentlichen Banken ist für den 19. Oktober angesetzt.

Quelle: AFP

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