Nach dem Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma ist die Zahl der Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, auf 6000 gestiegen. Wie die Behörden mitteilten, geht der Anstieg darauf zurück, dass am Montagabend nach dem Austreten von Lava an einer weiteren Stelle etwa 500 weitere Menschen in Sicherheit gebracht wurden.
Die neue Ausbruchsstelle befinde sich in der Gegend von Tacande in der Gemeinde El Paso, teilten die Rettungskräfte im Onlinedienst Twitter mit. Die Erde dort brach nach einem Erdbeben der Stärke 4,1 auf, wie das Vulkanologische Institut der Kanaren mitteilte. In der Folge bildeten sich in der Nacht Autoschlangen mit Menschen, die die Umgebung verließen.
Der Cumbre Vieja war am Sonntag zum ersten Mal seit 50 Jahren ausgebrochen, die Rauchwolken über dem Vulkan sind hunderte Meter hoch. Täglich stößt der Vulkan 8000 bis 10.500 Tonnen Schwefeldioxid aus.
Der Flugverkehr wurde durch den dichten Rauch zunächst jedoch nicht beeinträchtigt, wie die spanische Flughafengesellschaft Aena mitteilte. Allerdings zerstörten die fast 1000 Grad heißen Lavaströme bereits rund 100 Häuser. Das Tempo der Lavaströme verlangsamte sich inzwischen, entgegen der Vorhersagen haben sie noch nicht das Meer erreicht.
Die Kanaren, zu denen auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote gehören, sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte Ausbruch des Cumbre Vieja hatte sich 1971 ereignet. Überhaupt war er im 20. Jahrhundert nur zweimal ausgebrochen: 1971 und zuvor 1949. Ansonsten galt er als schlafender Vulkan. Zuletzt gab es in der Region 2011 einen Vulkanausbruch am Meeresboden vor der Insel El Hierro.
Quelle: AFP