Bei den Erzeugerpreisen zeigt die Entwicklung weiter nach oben. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im August so stark wie seit Dezember 1974 nicht mehr, als die Preise im Zusammenhang mit der ersten Ölkrise deutlich zugelegt hatten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2020 betrug der Anstieg 12,0 Prozent – vor allem wegen starker Preissteigerungen bei den Energieträgern.
Die Energiepreise waren im August im Durchschnitt 24,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat und 3,3 Prozent höher als im Vormonat Juli, wie das Bundesamt ausführte. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr hatte demnach Erdgas mit einem Plus von 44,2 Prozent.
Weiterhin “hohe Preissteigerungen” gibt es den Statistikern zufolge außerdem bei den Vorleistungsgütern, vor allem bei Holz, Sekundärrohstoffen und Metallen. Bei Nadelschnittholz betrug das Plus gegenüber dem Vorjahresmonat 124 Prozent. Sekundärrohstoffe, die durch Recycling gewonnen werden, legten um 104 Prozent zu und waren damit mehr als doppelt so teuer wie im August 2020. Metalle waren im Durchschnitt insgesamt 34,9 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
“Auch im August dürfte der starke Preisanstieg bei den Stahl- und Holzpreisen insbesondere in der hohen Nachfrage im In- und Ausland sowie in Problemen in der Versorgung mit Rohstoffen begründet sein”, erläuterte das Bundesamt. Die Erzeugerpreise hatten angesichts des Nachfragebooms und von Lieferengpässen bereits in den vorangegangenen beiden Monaten deutlich zugelegt: Im Juni 2021 waren sie im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,5 Prozent gestiegen und im Juli um 10,4 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat legten sie im August nun um 1,5 Prozent zu.
Quelle: AFP