Der Anteil von Online-Stellenausschreibungen mit einer Option auf Homeoffice ist einer Studie zufolge zwischen 2019 und 2021 auf zwölf Prozent gestiegen. Der Wert habe sich damit im Vergleich zu 2019 mehr als verdreifacht, teilte das Ifo-Institut in München am Freitag mit. Ausgewertet wurden zusammen mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) 35 Millionen Stellenanzeigen im Zeitraum von Januar 2014 bis März 2021.
“Der Anstieg der Homeoffice-Option in Stellenausschreibungen zeigt sich über alle Wirtschaftssektoren hinweg. Am stärksten war der Anstieg in Berufen, in denen vor der Krise das ungenutzte Homeoffice-Potenzial besonders hoch war”, erklärte Ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. Auch ländliche Regionen holen demnach beim Homeoffice deutlich auf: So sei die regionale Ungleichheit zwischen urbanen und ländlichen Gebieten zwischen 2019 und 2020 um etwa 30 Prozent gesunken.
Gerade Unternehmen, die Homeoffice ermöglichen, suchen laut Ifo-Auswertung häufiger nach Beschäftigten mit digitalen Kompetenzen sowie mit Team- und Anpassungsfähigkeit. “Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass Unternehmen ihre Arbeitsorganisation verstärkt auf das Homeoffice ausrichten”, erklärte KU-Forscherin Christina Langer. Durch die Verlagerung der Tätigkeit nach Hause entfielen eingespielte Abläufe, sowohl im sozialen Kontext als auch bei der Arbeitsorganisation an sich. “Dies spiegelt sich in den von den Unternehmen nachgefragten Kompetenzen wider.”
So werden laut Studie grundlegende Computerkenntnisse in Stellenanzeigen mit Homeoffice-Option nahezu doppelt so häufig gefordert (43 Prozent) wie in Stellenanzeigen, die kein Homeoffice erwähnen (22 Prozent). Auch Kompetenzen wie Anpassungsfähigkeit an Veränderung und Teamfähigkeit gewinnen demnach im Homeoffice an Bedeutung.
Quelle: AFP