Die britische Supermarktkette Marks & Spencer will wegen Lieferschwierigkeiten aus dem Mutterland mehr als die Hälfte ihrer Filialen in Frankreich schließen. Betroffen seien elf der insgesamt 20 Läden, erklärte der Lebensmittel- und Textilkonzern am Donnerstag. Der “langwierige und komplexe Exportprozess” nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU schränke das Angebot “signifikant” ein.
Geschlossen werden sollen demnach bis Jahresende alle elf Filialen, die Marks & Spencer gemeinsam mit seinem französischen Partner SFH betreibt; sie befinden sich vor allem in Paris. Die übrigen neun Filialen, die gemeinsam mit Lagarde Travel Retail in Flughäfen und Bahnhöfen betrieben werden, sollen hingegen geöffnet bleiben.
M & S bediene seine Kunden in Frankreich seit langer Zeit, die Entscheidung sei “nicht leicht gefallen”, erklärte der Geschäftsführer für internationale Märkte, Paul Friston. Nach aktuellem Stand sei es aber “quasi unmöglich, frische und gekühlte Produkte in gewohnter Qualität anzubieten”.
Auch in Großbritannien selbst sorgt der Brexit in Kombination mit der Corona-Pandemie, Bürokratie und neuen Einwanderungsregeln für Lieferschwierigkeiten bei vielen Produkten. Es gibt im Vereinigten Königreich einen Mangel an Lkw-Fahrern, was insbesondere im Nahrungsmittelsektor zu Engpässen führt. Die britische Regierung hatte deshalb am Dienstag angekündigt, die im Zuge des Brexit geplanten vollständigen Grenzkontrollen für Waren aus der EU von Oktober auf Januar 2022 zu verschieben.
Quelle: AFP