Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich erschüttert über den offensichtlich geplanten Anschlag auf eine Synagoge in Hagen geäußert. “Ich bin entsetzt über neuerliche Pläne für einen Anschlag auf eine Synagoge an Jom Kippur”, sagte Klein am Donnerstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er mahnte ein hohes Maß an Wachsamkeit gegenüber antisemitischen Bedrohungen an.
Nach Angaben von Ermittlern war in Hagen eine “konkrete Gefährdung” verhindert worden, ein 16-jähriger Syrer wurde festgenommen. “Ich hätte mir gewünscht, dass der schreckliche Anschlag von Halle vor zwei Jahren, ebenfalls am höchsten jüdischen Feiertag, eine Wende bedeutet hätte – aber das ist offenbar leider nicht der Fall”, sagte Klein weiter. Auch dieser Angriff eines deutschen Rechtsextremisten auf eine Synagoge war damals gescheitert.
Klein nannte die erneute Bedrohung alarmierend. “Zugleich bin ich erleichtert, dass durch die gute Ermittlungsarbeit und das Einschreiten der Sicherheitsbehörden in Hagen Schlimmeres verhindert werden konnte”, sagte er aber den RND-Zeitungen. Deutlich werde einmal mehr, “dass die Bedrohung vielschichtig ist und von verschiedenen Seiten kommt”. Nach der rechtsextremen Tat in Halle sei der vereitelte Anschlag in Hagen nun offenbar dem islamistischen Milieu zuzuordnen.
“Ein hohes Maß an Wachsamkeit ist hier erforderlich – bei den Sicherheitskräften ebenso wie in der Zivilgesellschaft”, betonte der Regierungsbeauftragte. Die nach dem Angriff auf die Synagoge in Halle beschlossenen Maßnahmen müssten konsequent umgesetzt werden “und wir müssen natürlich ständig prüfen, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichend sind”, verlangte Klein.
Quelle: AFP