UNO fordert Moratorium für bestimmte KI-Technologien

Copyright AFP/Archiv Christof STACHE

Die Vereinten Nationen haben ein Moratorium für bestimmte Technologien aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) gefordert. Einige Technologien, wie beispielsweise Gesichtserkennungssoftware, könnten eine Bedrohung für die Menschenrechte darstellen, bis entsprechende “Absicherungen” geschaffen worden seien, erklärte die UNO am Mittwoch. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, forderte Untersuchungen zu den Auswirkungen von KI-Technologie auf Menschenrechte, wie beispielsweise das Recht auf Privatsphäre oder die Bewegungs- und Meinungsfreiheit.

“KI-Technologien können negative, sogar katastrophale Auswirkungen haben, wenn sie ohne ausreichend Rücksicht auf die Auswirkungen auf die Menschenrechte verwendet werden”, warnte Bachelet. Sie forderte die Staaten auf, solche Technologien, die die größten Bedrohungen für die Menschenrechte darstellten, zu verbieten oder ihre Verwendung streng zu regulieren.

Bei der Vorstellung eines neuen Berichts über KI und Menschenrechte warnte Bachelet vor der Verwendung von Technologien zur Profilerstellung und Entscheidungsfindung. Zwar sei das positive Potenzial von künstlicher Intelligenz “unbestreitbar”. Dies gelte jedoch auch für die Fähigkeit von KI, “Menschenrechtsverstöße auf einer enormen Skala ohne jegliche Transparenz” zu ermöglichen. “Es braucht jetzt konkrete Schritte, um menschenrechtliche Absicherungen bei der Verwendung von KI zu entwickeln, zum Wohl von uns allen”, sagte Bachelet.

In dem vorgestellten Bericht warnte die UNO vor KI-Systemen, die aufgrund fehlerhafter oder diskriminierender Datensätze Entscheidungen treffen, die dann ebenfalls diskriminierend seien und zu Menschenrechtsverstößen beitragen könnten. “Wir können es uns nicht leisten, hinter die Entwicklung von KI zurückzufallen”, warnte Bachelet. “Oder deren Verwendung mit nur minimaler oder ohne Regulierung und Aufsicht zu gestatten, um uns dann hinterher mit den unvermeidbaren menschenrechtlichen Konsequenzen auseinanderzusetzen”.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.