Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) fordert eine stärkere Unterstützung für psychisch belastete Kinder in der Corona-Pandemie. Zu oft fehle professionelle Hilfe dort, wo sie am dringendsten benötigt werde, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Lambrecht stellt am Mittwochvormittag (11.00 Uhr) einen Expertenbericht über die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche vor. Er soll Empfehlungen für den Umgang mit den Belastungen in der Pandemie geben.
“Für die Kinder, die unter psychischen Erkrankungen leiden, brauchen wir eine bessere und frühzeitigere Versorgung”, sagte Lambrecht. “Eltern müssen schneller einen Therapieplatz für ihr Kind bekommen.” Hier bestehe großer Handlungsbedarf.
Der Expertenbericht enthält laut Funke Mediengruppe 26 Empfehlungen. Darunter finde sich auch die Forderung nach einer Sicherstellung ausreichender psychotherapeutischer Versorgungsangebote. Zudem werde eine Ausweitung der “Frühen Hilfen” für Familien mit Kindern bis sechs Jahre und eine temporäre Ausweitung des Angebots der Krankenkassen bei der Kostenübernahme für die ärztlichen Regeluntersuchungen älterer Kinder empfohlen.
Lambrecht betonte, dass Kinder in der Pandemie stark unter Ängsten, Einsamkeit und Bewegungsmangel gelitten hätten. “Dabei treffen die Auswirkungen der Pandemie ausgerechnet die Kinder und Jugendlichen besonders hart, die schon vorher unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen sind.” Gerade für diese Kinder müssten Kitas, Schulen, Sportangebote und Jugendeinrichtungen auch unbedingt offen sein und offen bleiben.
Quelle: AFP