In den USA haben die Gedenkzeremonien zum 20. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 begonnen. Bei einer Trauerfeier am früheren Standort des World Trade Centers in New York wurde am Samstagmorgen um genau 8.46 Uhr (Ortszeit) im Beisein von Präsident Joe Biden eine erste Schweigeminute abgehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Al-Kaida-Attentäter vor 20 Jahren die erste entführte Maschine in einen der Zwillingstürme gesteuert.
Nach der Schweigeminute begannen Opferangehörige mit der Verlesung der Namen der fast 3000 Todesopfer von 9/11. Außerdem trat Rockstar Bruce Springsteen auf und sang sein Lied “I’ll See You In My Dreams”.
Biden wurde bei der Zeremonie an der New Yorker 9/11-Gedänkstätte von seiner Ehefrau Jill begleitet. Unter den zahlreichen Gästen waren auch die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama.
Geplant waren insgesamt sechs Schweigeminuten zur Erinnerung an die Einschläge von zwei Flugzeuge im World Trade Center, den Einsturz der beiden Türme, den Einschlag eines weiteren entführten Flugzeugs im US-Verteidigungsministerium vor den Toren von Washington und den Absturz einer vierten entführten Maschine in Shanksville im Bundesstaat Pennsylvania. Auch im Pentagon begann am Samstagmorgen eine Trauerfeier.
Biden wollte nach der Zeremonie in New York erst nach Shanksville reisen und dann das Pentagon besuchen. Er rief das Land in einer Videobotschaft anlässlich des Jahrestags zur Einheit auf: “Das ist für mich die zentrale Lektion von 9/11. Wenn wir am verletzlichsten sind (…), ist Einheit unsere größte Stärke.”
Der 20. Jahrestag fällt in eine sehr schwierige Zeit. Die USA haben gerade mit einem chaotischen Truppenabzug ihren Militäreinsatz in Afghanistan beendet, den sie nach den Anschlägen von 2001 begonnen hatten. Präsident Biden wollte das Ende des längsten Krieges der US-Geschichte zum Jahrestag von 9/11 als Erfolg präsentieren.
Doch die rasante Machtübernahme der radikalislamischen Taliban, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida einst Unterschlupf gewährt hatten, wurde für die Weltmacht zu einer Demütigung, die mit dem Tod von 13 US-Soldaten bei einem Anschlag in Kabul noch verheerender wurde.
Quelle: AFP