Dem Zementhersteller Lafarge drohen wegen seiner Syrien-Geschäfte nun doch in Frankreich Ermittlungen wegen der mutmaßlichen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Oberste französische Gericht hob am Dienstag eine frühere Entscheidung auf, diesen Vorwurf fallen zu lassen. Es bestätigte zudem die Ermittlungen wegen Terrorfinanzierung. Die Untersuchungsrichter sollen nun erneut entscheiden, welcher Straftatbestand in Frage kommt.
Lafarge steht im Verdacht, 2013 und 2014 knapp 13 Millionen Euro an Dschihadisten gezahlt zu haben, damit ein Zementwerk nordöstlich von Aleppo trotz des Syrien-Krieges weiter in Betrieb bleiben konnte. Das ursprünglich französische Unternehmen, das 2015 mit der Schweizer Baustoffgruppe Holcim fusionierte, streitet die Vorwürfe zum Teil ab.
Unabhängig vom Konzern läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren gegen acht Lafarge-Manager wegen der Finanzierung von Terrorgruppen oder wegen der Gefährdung des Lebens ihrer syrischen Angestellten.
Quelle: AFP