Der Iran hat die Offensive der radikalislamischen Taliban im afghanischen Pandschir-Tal “scharf” verurteilt. “Die Nachrichten aus Pandschir sind wirklich beunruhigend”, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Said Chatibsadeh, am Montag in Teheran. Die Islamisten hatten kurz zuvor erklärt, die letzte Bastion des Widerstands in Afghanistan “vollständig erobert” zu haben.
Die Nationale Widerstandsfront erklärte am Montag, sie sei in “strategischen Positionen” präsent. “Der Kampf gegen die Taliban und ihre Partner wird weitergehen”, hieß es von der Gruppe auf Twitter. In der Nacht zum Montag hatten die Widerstandskämpfer bereits einen Waffenstillstand vorgeschlagen – ein Zeichen für die drohende Niederlage gegen die vorrückenden Taliban.
Das Pandschir-Tal war bereits in den 90er Jahren eine Hochburg des Widerstands gegen die Islamisten und bislang noch nie unter deren Kontrolle. Vor drei Wochen formierte sich in dem Tal die NRF unter Führung des Sohnes des 2001 getöteten afghanischen Kriegsherrn und Taliban-Gegners Ahmed Schah Massud sowie des ehemaligen Vizepräsidenten Amrullah Saleh. Letzterer hatte angesichts der Belagerung durch die Taliban vor einer humanitären Krise im Tal gewarnt.
Quelle: AFP