E-Book-Umsätze während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen

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Die Umsätze mit E-Books sind während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Montag in Frankfurt am Main mitteilte, betrug die Zunahme im Zeitraum von Januar bis Juni 9,6 Prozent verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der verkauften Exemplare stieg um 8,3 Prozent auf 20,3 Millionen

Dabei fand das Wachstum den Angaben zufolge nahezu ausschließlich im ersten Quartal statt, das in diesem Jahr fast komplett vom Corona-Lockdown betroffen war. Im Vergleichszeitraum 2020 war dies nur zu einem kleinen Teil der Fall gewesen. 

Von Januar bis März legte der Umsatz demnach 2021 im Jahresvergleich um 20,9 Prozent zu, der Absatz um 15,5 Prozent. Im zweiten Quartal, als die Corona-Einschränkungen im laufenden Jahr weitgehend zurückgenommen wurden, blieb der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum dagegen mit plus 0,2 Prozent fast unverändert, der Absatz stieg um 0,2 Prozent.

Der Umsatzanteil von E-Books am Publikumsbuchmarkt stieg im ersten Halbjahr 2021 um 7,5 Prozent verglichen mit den ersten sechs Monaten 2020. Die Zahl der Käuferinnen und Käufer ging hingegen leicht um 1,2 Prozent zurück und lag bei 2,7 Millionen.

Offensichtlich wurden also pro Person mehr Titel erworben. Mit 7,6 Exemplaren pro Käuferin oder Käufer stieg die Kaufintensität im Jahresvergleich um 9,7 Prozent, die Pro-Kopf-Ausgaben legten sogar um elf Prozent zu.

Bedenken gibt es in der Branche allerdings wegen zunehmender Angebote zur Ausleihe von E-Books. “Ob das E-Book generell ein Wachstumsmarkt bleibt, wird maßgeblich davon abhängen, wie sich die E-Book-Leihe in Bibliotheken und die Bedingungen für die Verlage und Autor*innen dabei entwickeln”, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis.

Derzeit deckt die Ausleihe demnach etwa 40 Prozent des E-Book-Konsums ab. Dabei war das Wachstum deutlich stärker als beim Verkauf. Erhebungen weisen laut Börsenverein darauf hin, dass viele Nutzerinnen und Nutzer weniger oder gar keine Bücher mehr kaufen, seitdem sie bei ihrer Bibliothek E-Books ausleihen.

“Das stellt für Autor*innen und Verlage ein existenzielles Problem dar, denn die Vergütung, die sie für verliehene E-Books erhalten, ist minimal”, warnte jedoch Skipis. Hier werde “über die Bibliotheken mit staatlicher Unterstützung und zum Nachteil der Verlage in den Wettbewerb eingegriffen”. Der Börsenverein drängte daher auf “auskömmliche Lizenzvereinbarungen” als Grundlage für die E-Book-Ausleihe durch Bibliotheken.

Die Analyse stützt sich auf Ergebnisse des GfK Consumer Panel Media*Scope Buch mit insgesamt 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Diese seien repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab zehn Jahren. Erfasst werden demnach alle Käufe einzelner E-Books ab einem Verkaufspreis von 0,49 Euro.

Quelle: AFP

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