Ein unabhängiges Beratergremium der britischen Regierung hat sich gegen eine allgemeine Corona-Impfempfehlung ab einem Alter von zwölf Jahren ausgesprochen. Die medizinischen Vorteile einer Impfung in dieser Altersgruppe seien nur wenig größer als der mögliche Schaden, argumentierten die Experten in ihrer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme. Allerdings sollten vor einer endgültigen Empfehlung der Gesundheitsbehörden auch die gesellschaftlichen Auswirkungen einer Impfung von Kindern und Jugendlichen etwa im Bildungsbereich in Betracht gezogen werden.
Die Gesundheitsbehörden von England, Schottland, Wales und Nordirland müssen nun ebenfalls noch Stellungnahmen abgeben, bevor die Regierung eine Entscheidung zu dem Thema fällt.
In Deutschland hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) Mitte August Corona-Impfungen ab einem Alter von zwölf Jahren empfohlen. Bereits Ende Mai hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren freigegeben, Ende Juli folgte die Freigabe für das Vakzin von Moderna.
Großbritannien hatte Anfang Dezember mit seiner Corona-Impfkampagne begonnen. Inzwischen wurden fast 89 Prozent aller erwachsenen Briten einmal geimpft, mehr als 79 Prozent sind bereits vollständig immunisiert. Laut einer Studie wurden durch die Impfungen allein in England mehr als 105.000 Todesfälle und 143.000 Krankenhauseinweisungen sowie 24 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verhindert.
Quelle: AFP