Das deutsche Unternehmen Siemens Mobility und die ägyptische Regierung haben einen Vertrag für den Bau eines Schnellzugnetzes in Ägypten unterzeichnet. “Dieses Leuchtturmprojekt wird Arbeitsplätze schaffen, das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessern”, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Roland Busch, am Mittwoch. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bezeichnete die Vertragsunterzeichnung als “einen wichtigen ersten Schritt für ein großes Infrastrukturvorhaben”.
Laut Vertrag soll Siemens Mobility in Ägypten ein Bahnnetz von insgesamt 660 Kilometer Länge zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer bauen. Demnach handelt es sich um die erste elektrifizierte Hochgeschwindigkeits- und Fernverkehrsstrecke in dem nordafrikanischen Land. Siemens Mobility liefert Hochgeschwindigkeits- und Regionalzüge sowie Lokomotiven und übernimmt Installation, Inbetriebnahme sowie Wartungsservices über einen Zeitraum von 15 Jahren. Partnerunternehmen sind zuständig für den Bau der Infrastruktur, beispielsweise Brücken und den Gleisunterbau. Vor Ort arbeitet Siemens mit Orascom Construction und The Arab Contractors zusammen.
Bei dem Infrastrukturprojekt handelt es sich um die ersten 660 Kilometer eines geplanten Hochgeschwindigkeitsnetzes von 1800 Kilometern Länge. Das Volumen des Vertrags für den ersten Bauabschnitt beläuft sich auf 4,5 Milliarden Dollar (umgerechnet 3,8 Milliarden Euro), drei Milliarden Dollar davon entfallen auf Siemens Mobility.
Durch die Umsetzung des Projekts sollen in Ägypten mehr als 15.000 Arbeitsplätze entstehen. Weitere 3800 Menschen sollen demnach bei Zulieferern Arbeit finden. Jährlich sollen bis zu 30 Millionen Menschen auf der neuen Bahnstrecke befördert werden. Dies soll auch zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes im Verkehr beitragen.
Quelle: AFP