Bundesregierung will mit europäischem Projekt Halbleiterindustrie stärken

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Angesichts der Lieferengpässe bei Mikrochips will die Bundesregierung die Halbleiterindustrie in Deutschland und Europa stärken. Der Zugang zu ausreichend Mikrochips zu bezahlbaren Preisen werde in den nächsten Jahren “zu einem Wettbewerbselement für jede erfolgreiche Volkswirtschaft”, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch. Die Bundesregierung stelle  für die Förderung 2,78 Milliarden Euro zur Verfügung. Am Nachmittag traf sich Altmaier mit Vertretern von 50 Unternehmen der Mikroelektronikbranche.

Die Regierung will die Halbleiterindustrie im Rahmen eines gemeinsamen europäischen Projekts (Important Project of Common European Interest; IPCEI) stärken. Laut Bundeswirtschaftsministerium unterzeichneten bereits weitere 22 EU-Mitgliedstaaten eine Erklärung zur Schaffung einer IPCEI im Bereich Mikroprozessoren und Halbleitertechnologien. Deutschland und Frankreich werden bei der Umsetzung des Vorhabens “vorangehen”, wie Altmaier sagte.

Der Bewerbungsprozess für Unternehmen in Deutschland begann  demnach bereits am Mittwoch. Altmaier sagte, der Bedarf für das Förderprogramm könne je nach Verlauf der Gespräche mit Investoren auf fünf bis zehn Milliarden Euro steigen.

Diese Investitionen seien “eine gewaltige Kraftanstrengung”. Sie seien aber notwendig, “damit Deutschland mit der technologischen Entwicklung Schritt hält”, sagte Altmaier. Er erhoffe sich von den Milliardeninvestitionen “einige zehntausend Arbeitsplätze” in Deutschland.

Ziel der Initiative sei, dass sich Europas Marktanteil an der weltweiten Chipproduktion bis 2030 von derzeit rund neun Prozent auf 20 Prozent verdoppelt. Für die Herstellung von Mikrochips in Deutschland bedeutet dies laut Altmaier eine Verdrei- bis Vervierfachung der aktuellen Produktion über die nächsten zehn Jahre. Damit sollten Abhängigkeiten reduziert und die digitale Souveränität Deutschlands gestärkt werden.

Quelle: AFP

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