Nach dem Hurrikan “Ida” im Süden der USA erreichen die Rettungskräfte erst allmählich abgelegene Gebiete. Zunächst wurden zwei Todesopfer bestätigt, Louisianas Gouverneur rechnete jedoch mit “deutlich” mehr Opfern. Vielerorts waren Menschen von den Fluten eingeschlossen. Die Stadt New Orleans war mehr als 24 Stunden nach dem Auftreffen von “Ida” immer noch fast vollständig ohne Strom.
“Die größte Sorge ist, dass wir immer noch mit Sucheinsätzen beschäftigt sind”, sagte Louisianas Gouverneur John Bel Edwards dem Sender NBC. In vielen Gebieten im Süden des Bundesstaates seien Menschen in Not. Er rechne damit, dass die Opferzahl noch “deutlich” steigen könne. Laut Edwards waren mehr als 1600 Helfer bei Such- und Rettungseinsätzen unterwegs.
In der Stadt Jean Lafitte südlich von New Orleans meldete Bürgermeister Tim Kerner “totale Verwüstung”, die Hochwasserschutzsysteme seien überschwemmt worden. Dutzende Menschen saßen nach seinen Worten auf einer Insel fest, nachdem ein Frachter gegen eine Brücke gespült wurde und diese mitgerissen hatte. Aus dem Ort LaPlace nahe New Orleans setzten vom Hochwasser eingeschlossene Bewohner Hilferufe im Internet ab.
Die Großstadt New Orleans, die auf den Tag genau 16 Jahre vor “Ida” durch den Hurrikan “Katrina” eine Überschwemmungskatastrophe erlebt hatte, blieb diesmal weitgehend verschont. Größere Zerstörungen wurden nicht gemeldet, das Hochwasserschutzsystem hielt laut Gouverneur Edwards stand. Allerdings fiel für rund eine Million Haushalte in Louisiana der Strom aus.
US-Präsident Joe Biden rief für Louisiana und Mississippi den Katastrophenfall aus, wodurch die Staaten Zugang zu Bundeshilfen erhalten.
Experten zufolge nehmen Wirbelstürme in ihrer Zahl und Stärke als Folge des Klimawandels und der damit zusammenhängenden Erwärmung der Meeresoberfläche zu. “Ida” wurde derweil am Montag zum Tropensturm herabgestuft, während er weiter ins Inland zog.
Quelle: AFP