Ungeimpfter Lehrer in Kalifornien steckt zwölf seiner Schüler an

Copyright AFP/Archiv Robyn Beck

Ein ungeimpfter Grundschullehrer im US-Bundesstaat Kalifornien hat einer Studie zufolge mindestens zwölf seiner Schüler mit dem Coronavirus angesteckt. Die am Freitag veröffentlichte Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC führt insgesamt mindestens 26 Infektionsfälle auf den Lehrer oder die Lehrerin zurück. Betroffen waren auch Schüler eines anderen Jahrgangs, Geschwister und Eltern.

Der Vorfall trug sich im nahe San Francisco gelegenen Landkreis Marin County zu. Der Lehrer hatte ab dem 19. Mai Symptome einer Corona-Infektion, glaubte aber zunächst an eine Allergie. Er ließ sich deswegen erst zwei Tage später testen und arbeitete so lange weiter. “In dieser Zeit las der Lehrer der Klasse manchmal ohne Maske laut vor, obwohl die Schule das Maskentragen in Innenräumen vorschreibt”, heißt es in der Studie.

Dabei steckte er zahlreiche Schüler, die unter zwölf Jahre und deswegen ungeimpft waren, mit der Delta-Variante des Coronavirus an. Von den 24 Schülern der Klasse wurden 22 getestet, bei zwölf von ihnen fiel der Test positiv aus. In den ersten beiden Stuhlreihen traf es acht von zehn Schülern, in den hinteren drei Stuhlreihen vier von 14 Schülern.

In einem anderen Jahrgang wurden sechs Schüler positiv getestet, vermutlich, weil die Schüler untereinander Kontakt hatten, außerdem acht Geschwister und Eltern. Die Forscher stellten über Sequenzierung fest, dass es sich in allen Fällen um denselben Ausbruch handelte. Vermutlich gab es noch mehr Ansteckungen, die nicht registriert wurden. Keiner der Infizierten musste im Krankenhaus behandelt werden.

Die Autoren sehen die Fallstudie als Warnung, wie schnell sich die Delta-Variante des Coronavirus ausbreiten kann. Dies gelte “insbesondere in ungeimpften Bevölkerungsgruppen wie Schulkindern, die zu jung für eine Impfung sind”.

In den USA ist die Zahl der Corona-Infektionen angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante in den vergangenen Wochen stark angestiegen. Besonders betroffen sind Bundesstaaten im Südosten des Landes wie Florida, Georgia und Mississippi.

Quelle: AFP

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