Einen Monat vor den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin liegt die SPD in beiden Ländern deutlich vorn. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und zweier Zeitungen kommt die SPD in Mecklenburg-Vorpommern auf 36 Prozent. Das sind rund fünf Prozentpunkte mehr, als die von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig geführte Partei bei der Wahl 2016 erhalten hatte. Auch in Berlin sehen Umfragen die SPD einen Monat vor der Abgeordnetenhauswahl mit 22 bis 23 Prozent in Führung.
In Mecklenburg-Vorpommern und Berlin werden parallel zur Bundestagswahl am 26. September ein neuer Landtag beziehungsweise ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. In Mecklenburg-Vorpommern sieht die Umfrage die CDU, derzeit Koalitionspartner der SPD, bei 15 Prozent. Die AfD ginge mit 17 Prozent der Stimmen erneut als zweitstärkste Partei aus der Wahl hervor.
Die Linkspartei käme auf elf Prozent. Die Grünen würden mit sechs Prozent und die FDP mit acht Prozent wieder in den Landtag zurückkehren. Die Umfrage unter 1153 Wahlberechtigten wurde von Infratest dimap im Auftrag des NDR, der “Schweriner Volkszeitung” und der “Ostsee-Zeitung” vom 19. bis zum 24. August erhoben.
In Berlin kam die SPD mit ihrer Spitzenkandidatin Franziska Giffey laut einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung von Infratest dimap für den Rundfunk Berlin-Brandenburg und die “Berliner Morgenpost” auf 23 Prozent und zog damit gegenüber der vorangegangenen Umfrage an den Grünen vorbei. Die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin Bettina Jarasch fielen hingegen auf 17 Prozent zurück.
Die CDU um Spitzenkandidat Kai Wegner verschlechterte sich um zwei Punkte auf 19 Prozent. Die Linke blieb stabil bei zwölf Prozent, die FDP büßte einen Punkt auf acht Prozent ein. Die AfD gewann einen Punkt und lag bei elf Prozent.
Eine ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des Instituts Insa für die “Bild”-Zeitung kam auf ähnliche Werte und sieht die SPD bei 22 Prozent, die Grünen bei 18 Prozent, die CDU bei 16 Prozent, die Linke bei 15 Prozent, die FDP bei neun Prozent und die AfD bei zwölf Prozent. Ein rot-grün-rotes Bündnis hätte damit eine Mehrheit, auch andere Dreierbündnisse wären rechnerisch möglich.
Derzeit wird die Hauptstadt von einem rot-rot-grünen Senat regiert. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller bewirbt sich um ein SPD-Mandat im Bundestag. Insa befragte vom 16. bis zum 23. August tausend Wahlberechtigte. Infratest dimap befragte 1160 Wahlberechtigte im Zeitraum vom 18. bis zum 21. August 2021.
Seit Donnerstag ist auch der sogenannte Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung für die Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin online. Die Entscheidungshilfe im Internet gibt einen Überblick über die Positionen der Parteien. In 38 Thesen können sich Wähler über die Wahlprogramme informieren und austesten, welche Parteien ihren eigenen Anschauungen am nächsten kommen. In einer Woche geht dann auch der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl online.
Quelle: AFP