Bei dem Einsturz eines Krans auf einer Baustelle in Kenias Hauptstadt Nairobi sind neun Menschen ums Leben gekommen. Der Kran sei am Donnerstag umgestürzt, als Arbeiter ihn abbauen wollten, teilte das chinesische Bauunternehmen ZJCC mit. Sieben Kenianer sowie zwei Chinesen seien bei dem Unglück auf der Baustelle für ein 14-stöckiges Gebäude gestorben, erklärte der Polizeichef des Stadtteils Kilimani, Andrew Mbogo.
Zwei weitere Menschen erlitten demnach Verletzungen. Die genaue Unglücksursache war zunächst unklar. ZJCC sicherte in seiner Erklärung eine genaue Untersuchung des Vorfalls zu. Dabei arbeite das Unternehmen mit der kenianischen Polizei und anderen Behörden zusammen.
“Wir haben gerade zu Mittag gegessen, als wir Dinge herabstürzen hörten und dachten, Teile des Gebäudes stürzten ein”, sagte Bauarbeiter Michael Odhiambo der Nachrichtenagentur AFP. “Als wir dort hinkamen, sahen wir einen Kran, der umgeknickt und umgestürzt war.”
Die Straßenhändlerin Josephine Matere sagte, sie habe gesehen, wie der Kran wild hin und her geschwungen sei und sich Menschen verzweifelt daran festklammerten. Die umstehenden Bauarbeiter mussten dem Unglück hilflos zu sehen. “Sie schrien und sahen ihre Kollegen fallen”, sagte Matere.
In Kenia gibt es einen Bau-Boom. Dabei umgehen Bauunternehmen oftmals durch Bestechung Bauvorschriften. Mangelhaft ausgeführte Bauten führen immer wieder zu tödlichen Unglücken. Im Dezember 2019 starben drei Menschen beim Einsturz eines Wohngebäudes in Nairobi, drei Monate zuvor waren sieben Kinder beim Einsturz ihrer Schule ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden. Im April 2016 starben 49 Menschen beim Einsturz eines sechsstöckigen Gebäudes im Nordosten der kenianischen Hauptstadt.
Quelle: AFP