Studenten und Studentinnen in Deutschland unterstützen laut einer aktuellen Umfrage mehrheitlich eine Frauenquote in Politik, Wirtschaft und bei der Vergabe von Professuren. Die Unterstützung für eine Frauenquote war bei Studentinnen allerdings deutlich stärker ausgeprägt als bei Studenten, wie das Internetportal Studitemps am Freitag mitteilte. Unterschiede zwischen den Geschlechtern gab es auch bei der Einschätzung beruflicher Konsequenzen nach einer Elternzeit: Frauen machen sich häufiger Sorgen um negative Folgen nach einer beruflichen Unterbrechung.
Gemeinsam mit der Fakultät für Arbeitsökonomie der Universität Maastricht befragte Studitemps deutschlandweit insgesamt rund 12.000 Studierende nach ihren Einstellungen zu Frauenquote und Elternzeit. Die Umfrage fand zwischen März und April 2021 statt.
Studierende beider Geschlechter waren sich einig, dass eine Frauenquote in Wirtschaft, Politik und im Bildungsbereich wünschenswert sei. In allen Bereichen fiel die Unterstützung bei Studentinnen jedoch stärker aus als bei Studenten. So unterstützten rund 60 Prozent der Studenten und knapp 78 Prozent der Studentinnen eine solche Regelung für Aufsichtsräte und Vorstände bei Unternehmen.
Ein ähnliches Meinungsbild zeigte sich auch bei einer Frauenquote für politische Ämter und Mandate. Knapp 62 Prozent der Studenten und rund 76 Prozent der Studentinnen befürworteten hier eine Frauenquote. An Hochschulen fiel die Unterstützung für die Maßnahme nur etwas geringer aus: 58 Prozent der Studenten und rund 72 Prozent der Studentinnen befürworteten eine Frauenquote bei der Vergabe von Professuren.
Uneinigkeit herrschte hingegen bei der Einschätzung beruflicher Konsequenzen, sollten sich junge Mütter oder Väter für eine Elternzeit entscheiden. 23,5 Prozent der Studenten rechneten mit negativen Auswirkungen, bei den Studentinnen waren es mit 50,4 Prozent gut doppelt so viele. Umgekehrt zeigten sich 42,6 Prozent der Studenten davon überzeugt, dass ihnen nach einer Elternzeit keine negativen beruflichen Konsequenzen drohten. Bei den Studentinnen glaubten dies lediglich rund 20 Prozent.
fho/ilo
Quelle: AFP